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Lockdown in Melbourne wird ab Freitag gelockert

14:03
09.06.2021
Der Corona-Lockdown in der australischen Millionenmetropole Melbourne wird ab Freitag deutlich gelockert. Unter anderem werden die Schulen wieder geöffnet und die Menschen dürfen sich wieder im Umkreis von 25 Kilometern um ihre Häuser bewegen, wie der Premierminister des Bundesstaates Victoria, James Merlino, am Mittwoch ankündigte. Auch kleinere Versammlungen und Feiern wie Hochzeiten mit bis zu zehn Gästen sind dann wieder erlaubt, zudem gilt nur noch in Innenräumen eine Maskenpflicht.

Der gesamte Bundesstaat war am 28. Mai nach mehreren Dutzend Corona-Neuinfektionen zunächst für sieben Tage in einen strikten Lockdown gegangen. Während dieser nach einer Woche im Rest von Victoria weitgehend aufgehoben wurde, wurde er für Melbounre verlängert. Die Menschen durften nur noch das Haus verlassen, um zur Arbeit zu gehen, einzukaufen, Sport zu treiben oder sich impfen zu lassen. Vergangenes Jahr galt in Melbourne bereits ein monatelanger Lockdown mit strengen Ausgangsbeschränkungen.

Am Dienstag sei nun nur noch ein neuer, lokal übertragener Corona-Fall registriert worden, so Merlino. Australien mit seinen 25 Millionen Einwohnern hat die Pandemie wegen extrem strikter Regeln bislang gut im Griff. Landesweit wurden insgesamt rund 30 000 Fälle bestätigt. Die Grenzen sind schon seit März 2020 geschlossen.

Steinmeier kritisiert Tempo der Impfstoff-Hilfe für arme Länder

13:16
09.06.2021
Kurz vor dem G7-Gipfel in Großbritannien hat Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier stärkere Anstrengungen der reichen Länder für die weltweite Impfkampagne gegen das Coronavirus angemahnt. Es sei zwar ein großer Schritt, dass die G7-Staaten noch in diesem Jahr Impfstoffe abgeben wollten, um Gesundheitspersonal und gefährdete Gruppen in Afrika und anderen Teilen der Welt impfen zu lassen, sagte Steinmeier in einem Video für die Diskussionsveranstaltung «The Africa Roundtable». «Zugleich bleibt die Frage, ob das nicht früher hätte geschehen müssen und in größerem Umfang. Ich weiß, dass viele Menschen in Afrika das als ungerecht empfinden, und ich teile dieses Empfinden.»

Steinmeier unterstützte alle Bemühungen, Produktionsstätten für Impfstoffe in ärmeren Ländern und Regionen aufzubauen. «Die Hälfte der Weltbevölkerung lebt in Staaten, die nicht über die Mittel verfügen, sich den Herstellern der Impfstoffe als Vorzugskunden anzubieten», betonte er. Auf den Streit über den Patentschutz für Impfstoffe ging er aber nicht direkt ein.

Die Staats- und Regierungschefs der Gruppe der Sieben (G7), in der die wirtschaftsstarken Demokratien USA, Deutschland, Großbritannien, Kanada, Frankreich, Italien und Japan vereint sind, kommen von Freitag bis Sonntag in der südenglischen Urlaubsregion Cornwall zusammen. Der Kampf gegen Covid-19 ist eines der zentralen Themen des Gipfels. US-Präsident Joe Biden hat sich für eine Aussetzung der Patente für Impfstoffe ausgesprochen, um die Produktion für arme Länder zu erleichtern. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat diesen Vorstoß allerdings abgeblockt.