Bundesgesundheits- und Bundesfamilienministerium haben die Länder dazu aufgerufen, den Sommer zu nutzen, um einen verlässlichen Schulbetrieb im neuen Schuljahr sicherzustellen. Länder und Kommunen müssten die Urlaubszeit in diesem Jahr besser zur Vorbereitung nutzen, sagte Gesundheitsminister Jens Spahn (CDU) am Mittwoch laut einer gemeinsamen Mitteilung beider Ministerien. «Die notwendigen Werkzeuge, wie Testen, Impfen, Lüften oder Filteranlagen sind alle da, sie müssen nun in klugen Konzepten umgesetzt und gelebt werden. Das sind wir den Jüngsten in unserer Gesellschaft nach diesen harten Monaten der Pandemie schuldig.»
Im Bundeskabinett wurde demnach am Mittwoch über das Thema diskutiert. Es sei gut, dass sich die Länder ab Herbst zum Präsenzunterricht unter Einhaltung von Schutzmaßnahmen bekannt hätten, sagte Familienministerin Christine Lambrecht (SPD). «Ein sicherer Regelbetrieb hat oberste Priorität. Denn erneute unzumutbare Belastungen für Familien sind nicht akzeptabel.»
Beide Ministerien forderten, dass «jetzt weitergedacht werden müsse». Neben der baulichen Ausstattung der Bildungs- und Betreuungseinrichtungen sollten demnach auch Hygienemaßnahmen und Teststrategien von den Ländern weiterentwickelt werden. «Daneben sollte allen impfwilligen Kindern und Jugendlichen ein Impfangebot unterbreitet werden.»
Hessens Kultusminister Alexander Lorz (CDU), Koordinator der unionsgeführten Bundesländer, entgegnete am Mittwoch, alle Länder nutzten die ihnen zur Verfügung gestellten Instrumente wie Schnelltests, Impfstoffe oder marktreife Luftfilteranlagen, um den Unterricht so sicher wie möglich zu gestalten. «Wenn jedoch - wie im letzten Jahr – diese noch nicht verfügbar waren oder - wie in diesem Jahr - Ankündigungen zum Impfen der Kinder und Jugendlichen nicht eingehalten werden konnten, dann sind uns als Kultusminister in gewisser Weise die Hände gebunden.» Fakt sei, dass die Schulen nun wesentlich besser vorbereitet seien als im vergangenen Jahr.
(nah)