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Merkel gegen neue Grenzschließungen in Corona-Krise

10:42
28.06.2021
Bundeskanzlerin Angela Merkel hat erneute Grenzschließungen zu europäischen Nachbarn wie Frankreich etwa bei einer Verschärfung der Corona-Krise abgelehnt. Diese Maßnahmen in der ersten Corona-Welle seien «etwas sehr Hartes» gewesen, sagte die CDU-Politikerin am Montag bei einer virtuellen Sitzung der Deutsch-Französischen Parlamentarischen Versammlung. «In der damaligen Situation waren sie wahrscheinlich unumgänglich. Aber ich stimme zu, dass sich so etwas nicht wiederholen sollte.» Dies mache dann aber auch eine sehr enge Abstimmung erforderlich. «Ich glaube, wir haben daraus unsere Lektion gelernt», sagte Merkel.

Der 2019 ins Leben gerufenen Deutsch-Französischen Parlamentarischen Versammlung gehören jeweils 50 Abgeordnete des Bundestags und der Nationalversammlung an. Bei der Sitzung am Montag stellten sich die Kanzlerin und Frankreichs Premierminister Jean Castex ihren Fragen.

Bundestagspräsident Wolfgang Schäuble (CDU) bezeichnete diese «weltweit einzigartige binationale Parlamentskammer» als Erfolg. «Gerade in der Corona-Krise hat die parlamentarische Zusammenarbeit unserer beiden Länder ihren Wert bewiesen», sagte er. Schäuble verwies auf eine Anhörung der Innenminister beider Länder, Horst Seehofer (CSU) und Christophe Castaner, während der ersten Welle der Pandemie im vergangenen Jahr. «Wir haben nachdrücklich deutlich gemacht, dass die Grenzschließungen zu Beginn der Pandemie ein Fehler waren. Dass es nie wieder zu einem derart unabgestimmten Vorgehen kommen darf.»

(dpa)

Ende der Maskenpflicht: Manche Italiener bleiben der Maske treu

10:04
28.06.2021
In Italien ist die Maskenpflicht im Freien seit Montag Vergangenheit. Jubelfeste wegen der Lockerung der Corona-Schutzregeln gab es in dem Mittelmeerland aber nicht. Vielmehr trugen auch zum Wochenstart nicht wenige Passanten auf den Straßen in Rom wie gewohnt den Mund-Nasen-Schutz. Trotz sommerlicher Temperaturen um 30 Grad entschieden sich auch in anderen Städten nicht wenige freiwillig dafür. Andere setzten die Erleichterung dankbar um.

Im Fernsehen gaben einige Menschen an, sie wollten vorsichtig bleiben. Wegen der sinkenden Infektionszahlen hatte die Regierung von Ministerpräsident Mario Draghi die Tragepflicht im Freien aufgehoben. Alle Regionen Italiens gelten als sogenannte Weißen Zonen mit wenigen Beschränkungen.

Allerdings warnen Politiker und Experten in dem 60-Millionen-Einwohner-Land vor neuen Risiken durch die Delta-Variante. Die Italiener und Italienerinnen müssen zudem in Innenräumen wie Läden, Museen, Bussen und Zügen stets eine Maske tragen. Draußen soll sie griffbereit bleiben. Denn sobald die Schutzabstände nicht einhalten werden können, muss sie aufgezogen werden. Italien zählte am Sonntag rund 780 Neuinfektionen in 24 Stunden sowie 14 Todesfälle im Zusammenhang mit dem Virus.

(dpa)

Lauterbach für verschärfte Corona-Testpflichten für Reiserückkehrer

07:07
28.06.2021
SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach fordert für Reiserückkehrer verschärfte Corona-Testpflichten. Wer aus dem Urlaub komme, solle sich vor der Rückreise testen und dann nochmal fünf Tage nach der Einreise, sagte er am Montag im RTL/ntv-«Frühstart». «Es wäre eine kluge Regelung, wenn man in den fünf Tagen dazwischen für diejenigen, die aus Risikogebieten kommen, sogar Quarantäne vorsehen würde.» So könne der Reiseverkehr auch aus Staaten außerhalb der Europäischen Union relativ sicher geregelt werden. «Das ist der Preis für den Urlaub: Wenn ich in ein Risikogebiet reise, dann muss ich auch damit rechnen, dass ich danach noch ein paar Tage in Quarantäne bin, bis sichergestellt ist, dass ich mich nicht infiziert habe.»

Unter anderem hatte auch Hamburgs Bürgermeister Peter Tschentscher (SPD) kritisiert, dass bei Einreisen aus Risikogebieten derzeit ein einmaliger, einfacher Antigen-Test reiche, um Quarantäne zu vermeiden. «Das ist zu unsicher», sagte er der «Welt».

SPD-Vize Kevin Kühnert sagte RTL/ntv mit Blick auf Reiserückkehrer aus Risikogebieten, es könne nicht genügen, einfach nur Antigen-Schnelltests vorzuweisen bei der Rückkehr. «Sondern dann muss es ein engmaschiges Kontrollsystem geben, um dafür zu sorgen, dass hier die Virusvarianten nicht noch schneller nach Deutschland eingeschleppt werden, als das nach Adam Riese sowieso in den nächsten Monaten passieren wird.» Kühnert warnte: «Die Lehre aus dem Sommer 2020 ist schon, dass man die Leichtigkeit des Moments nicht mit der Leichtigkeit der Gesamtsituation verwechseln sollte.»

Lauterbach rechnete mit einer vierten Corona-Welle im Herbst. Die Frage sei nur, wie groß die werde. Im Herbst seien die Menschen wieder mehr drinnen, die ansteckendere Delta-Variante werde auch in Deutschland den größten Anteil der Infektionen ausmachen. Das sei dann vor allem für diejenigen ein Problem, die noch nicht vollständig geimpft seien - also vor allem für Kinder.

(dpa)

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