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Immunologe: Delta-Variante wird noch im Juli vorherrschend sein

07:06
28.06.2021
Der Immunologe Carsten Watzl rechnet damit, dass die ansteckendere Delta-Variante des Coronavirus noch im Juli die vorherrschende Mutante in Deutschland sein wird. Aktuell dürften 30 Prozent der Neuinfektionen auf die Delta-Variante zurückzuführen sein, sagte der Generalsekretär der Deutschen Gesellschaft für Immunologie am Montag im ZDF-«Morgenmagazin». Im Juli dürfte seiner Ansicht nach die 50-Prozent-Marke überschritten werden. Das Gute sei, dass sich dies auf sehr niedrigem Niveau abspiele.

Watzl riet aktuell nicht dazu, den Abstand zwischen Erst- und Zweitimpfungen zu verkürzen. Derzeit gebe es noch nicht genügend Impfstoff. Er plädierte dafür, die empfohlenen Abstände beizubehalten und möglichst viele Erstimpfungen zu verabreichen. Wenn das derzeitige Tempo der Impfkampagne beibehalten werde, dürften im September auch sämtliche Zweitimpfungen verabreicht worden sein. Wenn mehr Impfstoff geliefert werde, gehe das auch schneller.

Der Immunologe geht davon aus, dass bei Älteren ab September besonders in Pflegeheimen Auffrischungsimpfungen anstehen. Viele Ältere seien sehr früh geimpft worden, auch wirke bei ihnen der Impfstoff nicht ganz so gut wie bei Jüngeren. Mit der Delta-Variante würden sich aber auch Kinder infizieren, wenn auch mit einem geringeren Risiko für einen schweren Krankheitsverlauf. Es werde im Herbst in Schulen und Betreuungseinrichtungen zu Ausbrüche kommen, erwartet Watzl. Dagegen komme man mit Impfungen oder Frischluftkonzepten an. «Überlegen sie es sich, ob sie ihre Kinder nicht doch impfen lassen wollen», riet der Immunologe den Eltern.

(dpa)

Corona-Zahlen in Thailand steigen - neue Einschränkungen in Bangkok

07:05
28.06.2021
Wenige Tage vor der geplanten Öffnung der Urlaubsinsel Phuket für geimpfte Reisende sind die Corona-Zahlen in Thailand weiter gestiegen. Die Behörden meldeten am Montag 5406 Neuinfektionen innerhalb von 24 Stunden. Nur im Mai wurden bislang an zwei Tagen höhere Zahlen verzeichnet. «Die Fallzahlen in Thailand steigen jetzt schneller als in jedem europäischen Land außer Großbritannien», schrieb die Zeitung «Bangkok Post» am Montag.

Die Einschränkungen in der Hauptstadt Bangkok und fünf weiteren Provinzen wurden erneut verschärft. So wird das Essen in Restaurants wieder verboten, nur noch Speisen zur Mitnahme oder Lieferung sind erlaubt. Einkaufszentren müssen um 21.00 Uhr schließen, Treffen werden auf maximal 20 Personen begrenzt. Die Maßnahmen sollen zunächst für 30 Tage gelten.

Das südostasiatische Land galt lange als Vorzeigestaat in der Bekämpfung der Pandemie, erlebt aber seit April seine bisher schwerste Welle. Insgesamt wurden bislang fast 250 000 Fälle bestätigt. Mehr als 1900 Menschen sind in Verbindung mit Covid-19 gestorben.

Seit die Regierung die Grenzen im März 2020 wegen des Virus geschlossen hat, liegt die wichtige Urlaubsindustrie am Boden. Derzeit versuchen die Behörden, zumindest einige beliebte Regionen wieder für Touristen zugänglich zu machen. Den Anfang macht Phuket, wo vollständig Geimpfte im Rahmen des sogenannten «Sandbox»-Projekts am Donnerstag wieder quarantänefrei Ferien machen dürfen. Jedoch gelten strenge Regeln, was viele Reisende weiter abschrecken dürfte.

(dpa)

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