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20210628043228

Lauterbach: Stiko soll Empfehlung für das Kinder-Impfen überdenken

03:47
28.06.2021
Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach hat die Ständige Impfkommission (Stiko) aufgefordert, ihre eingeschränkte Empfehlung für die Corona-Impfung von Kindern zu überdenken. «In Großbritannien sind bereits viele Kinder mit Covid in der Klinik. Die Ständige Impfkommission argumentiert, dass Covid für Kinder harmlos sei. Für die Delta-Variante gilt dies meiner Ansicht nach aber nicht», sagte Lauterbach der «Rheinischen Post» (Montag).

Die Stiko hat bisher keine generelle Impfempfehlung für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren ausgesprochen. Sie empfiehlt Impfungen nur für 12- bis 17-Jährige mit bestimmten Vorerkrankungen wie Adipositas, Diabetes und chronischen Lungenerkrankungen. Das Gremium begründete seine Empfehlung vor knapp drei Wochen unter anderem damit, dass das Risiko einer schweren Covid-19-Erkrankung für diese Altersgruppe gering sei.

«Die Angaben der Stiko beziehen sich immer auf alte Varianten», kritisierte Lauterbach. «Die Durchseuchung der Kinder mit der Delta-Variante ist zu riskant. Und Wechselunterricht ist keine Lösung.» Zugleich regte er an, mehr zu tun, um Impfskeptiker zu gewinnen. «In Israel steigt die Inzidenz trotz hoher Impfquote und Topwetter wieder an. Es zeigt sich: Echte Normalität wird nur mit einer sehr hohen Impfquote kommen.» Er gehe davon aus, dass eine Impfquote von mehr als 80 Prozent nötig sei.

(dpa)

GEW gibt Corona-Schulpolitik eine Fünf

03:47
28.06.2021
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW) gibt der Schulpolitik in der Corona-Krise eine Fünf. Übers gesamte Schuljahr hinweg könne man das «nichts anderes sehen als mangelhaft», sagte GEW-Chefin Maike Finnern dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Die Schulen seien zu Beginn in die neue Situation hineingefallen. Die Lehrer hätten keine Voraussetzungen vorgefunden, um gut über Distanz zu unterrichten. «Und wir haben im Laufe der Zeit immer wieder erlebt, dass viel zu wenig umgesetzt worden ist.»

Finnern sagte weiter, die Lehrer hätten sich beim Arbeits- und Gesundheitsschutz sehr viel erkämpfen müssen. Nichts sei von selbst gekommen. «Es sind einige Maßnahmen gekommen, aber immer wieder zu spät. Es ist viel Zeit verschlafen worden, um die Schulen wirklich auch auf das neue Schuljahr vorzubereiten.»

(dpa)

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