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Wegen Corona: SPD-Gesundheitsexperte gegen EM-Spiele in London

06:25
19.06.2021
Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach hat angesichts wieder steigender Corona-Infektionszahlen London als Austragungsort der Fußball-Europameisterschaft kritisiert. Es sei unvertretbar, dass in England Fußballspiele mit Zuschauern stattfänden, sagte der Politiker der Mediengruppe «RTL/ntv». «Die Delta-Variante ist einfach zu gefährlich. Das ist eine Gefährdung der Bürger Englands und der Bürger Europas. Man müsste die Spiele in ein anderes europäisches Land verschieben», sagte Lauterbach.

Allerdings sprach er sich dagegen aus, München als möglichen Ersatzort ins Spiel zu bringen. «Es wäre unglücklich, wenn man einen Vorschlag macht, der das eigene Stadion und die eigenen Fans bevorzugt. Wir wären nicht glaubwürdig, wenn wir England vorschlagen, dass die Spiele stattdessen bei uns stattfinden sollen», erklärte der Politiker.

In Großbritannien breitet sich derzeit die in Indien entdeckte Delta-Variante des Coronavirus rapide aus und treibt trotz hoher Impfquote die Zahl der Neuinfektionen deutlich in die Höhe. Im Londoner Wembley-Stadion sind in der kommenden Woche zwei Achtelfinals (26. und 29. Juni) angesetzt, ehe dort am 6. und 7. Juli beide Halbfinalspiele und am 11. Juli das Endspiel steigen sollen.

(dpa)

Witzigmann: Corona brachte Menschen zurück an den Herd

06:21
19.06.2021
Sternekoch Eckart Witzigmann hat in der Corona-Krise einen verstärkten Trend zum Kochen daheim beobachtet. «Für mich ist das auch der Beweis, dass die Leute abseits von Fertiggerichten und Tiefkühlkost anständig essen wollen und wenn das im Restaurant nicht möglich ist, legt man eben selbst Hand an», sagte Witzigmann der Deutschen Presse-Agentur. «Wir haben doch lange genug gepredigt, die Leute sollen an den Herd und selbst kochen.»

Trotz ungebrochenen Interesses für Kochsendungen, Kochbücher und Kochkurse griffen aber bei weitem nicht alle selbst zum Kochlöffel. «Nicht jeder, der sich im TV Fußball oder Biathlon ansieht, praktiziert diesen Sport selbst und so ist es auch beim Kochen.» Kochen habe sich auf allen Ebenen zu einem gesellschaftlichen Bedürfnis entwickelt - und im TV-Programm werde das besonders deutlich.

«Deutschland kocht über, denke ich mir so manches Mal. Ob die verbrauchte Sendezeit pädagogisch am Herd der Allgemeinheit einen Fortschritt bringt, ziehe ich in Zweifel.» Die Zuwachsraten bei gewissen Tiefkühlprodukten wiesen in eine andere Richtung. «Mich beschleicht der Eindruck, es wird aufmerksam zugesehen, man vernimmt alle guten Ratschläge über Produkt und Nachhaltigkeit und dann holt man eine Pizza aus der Tiefkühltruhe und legt sie in die Mikrowelle», sagte Witzigmann. «Die Klientel, die sich mit Regionalität, Nachhaltigkeit, mit den Produkten generell beschäftigt und selbst am Herd steht, ist leider immer noch die Minderheit.»

Witzigmann wird am 4. Juli 80 Jahre alt. Am 24. Juni erscheint sein zweibändiges Werk «Was bleibt», eine Lebens- und Werkschau mit Erfahrungen und vielen Rezepten, von Witzigmann selbst und neu interpretiert durch seine Schüler.

(dpa)

RKI registriert 1108 Corona-Neuinfektionen - Inzidenz bei 9,3

06:16
19.06.2021
Die Gesundheitsämter in Deutschland haben dem Robert Koch-Institut (RKI) binnen eines Tages 1108 Corona-Neuinfektionen gemeldet. Das geht aus Zahlen vom Samstag hervor, die den Stand des RKI-Dashboards von 05.00 Uhr wiedergeben, nachträgliche Änderungen oder Ergänzungen des RKI sind möglich. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 1911 Ansteckungen gelegen. Deutschlandweit wurden nun den Angaben nach binnen 24 Stunden 99 neue Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 129 Tote gewesen. Die Gesamtzahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, wird nun mit 90 369 angegeben.

Die Sieben-Tage-Inzidenz gab das RKI am Samstagmorgen mit bundesweit 9,3 an und fällt damit erstmal seit dem 13. September 2020 wieder in den einstelligen Bereich (Vortag: 10,3; Vorwoche: 18,3). Das Institut zählte seit Beginn der Pandemie 3 721 139 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte aber deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden. Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3 601 200 an.

Der bundesweite Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebericht von Freitagabend bei 0,70 (Vortag: 0,72). Das bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 70 weitere Menschen anstecken. Der R-Wert bildet jeweils das Infektionsgeschehen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab; liegt er anhaltend darüber, steigen die Fallzahlen.

(dpa)

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