Wir waren
in Esslingen unterwegs, und haben
Wähler und Wählerinnen befragt, wie sie die Wahl sehen.
"Ich komme gerade aus dem
Wahllokal", sagt Felix Brucker auf die Frage, ob er
seine Stimme schon abgegeben hat. Die Veranstaltung im
Neckarforum wird er
heute Abend allerdings nicht besuchen: "Weil ich
Wahlhelfer bin, bin ich mit dem
Stimmenauszählen beschäftigt und falle danach wahrscheinlich ins Bett."
Was der neue Oberbürgermeister für ihn als erstes anpacken muss, ist eine
Modernisierung der Verwaltungsprozesse. Zudem wünscht er sich "ein bisschen
mehr Engagement bei der
Kultur".
Auch Nina Bauer sieht bei der Kultur
besonderen Nachholbedarf, ebenso müsse ein neuer OB das
Verkehrsproblem in den Griff bekommen. "Gerade zu Stoßzeiten sind die Straßen einfach überlastet, man
steht nur im Stau."
"Dass die Dinge
schneller ins Rollen kommen", wünscht sich auch ein Esslinger, der lieber anonym bleiben möchte. Auch er
hat gewählt und hofft auf eine
Verbesserung vom Status quo, insbesondere bei Orten wie dem
Karstadt-Areal oder dem
alten ZOB. "Diese Orte liegen nur brach und helfen keinem. Seit
Jahren passiert nichts."
Auch das Ehepaar Fischer kommt
gerade vom wählen, als wir die beiden Rentner in der Ritterstraße ansprechen. Eigentlich sind die beiden
ganz zufrieden, so wie es ist, sagen sie. Aber für Kinder und junge Familien müsse mehr getan werden.
Ein 72-jähriger Esslinger ist
zur ersten Wahl nicht zur Urne gegangen. "Ich wusste, dass es eine zweite Runde geben würde und von den sechs Kandidaten hat mich
keiner vollends überzeugt." Er sieht besonders in der
Innenstadt Nachholbedarf - "Von den Papierkörben bis zum Verkehr".
Auch ein Ehepaar, das
seit 14 Jahren in Esslingen wohnt und ursprünglich wegen Daimler aus "dem hohen Norden in die Region gezogen ist" ist gerade
auf dem Weg ins Wahllokal. "Ich finde es
wichtig zu
wissen, wie sich die
Zukunft in Esslingen gestalten wird", sagt die 60-jährige Frau. "Wenn man
nicht wählen geht, darf man sich hinterher auch
nicht beschweren", ergänzt ihr Mann.
Robert Korell