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EU-Kommission will bis Oktober drei neue Medikamente gegen Covid-19

14:54
06.05.2021

Im Kampf gegen Covid-19 will die EU-Kommission die Entwicklung und Zulassung neuer Medikamente zügig vorantreiben.

Impfstoffe könnten nicht die einzige Antwort auf die Krankheit sein, sagte EU-Gesundheitskommissarin Stella Kyriakides am Donnerstag in Brüssel. Es gebe in der Europäischen Union zwar vier zugelassene Corona-Impfstoffe, aber mit Remdesivir nur ein Medikament.


„Wir müssen stärker auf Behandlungen setzen, damit die Krankenhäuser weniger Menschen stationär aufnehmen müssen, die Erkrankten schneller genesen und die Sterblichkeit gesenkt wird“, sagte die EU-Kommissarin aus Zypern. Als Ziel nannte sie, dass bis Oktober drei Medikamente entwickelt und zugelassen werden sollten. Bis Ende des Jahres sollten möglicherweise zwei weitere hinzukommen.

Die Strategie der EU-Kommission sieht vor, Studien und klinische Prüfungen mit Millionenbeträgen zu fördern und vielversprechende Vorhaben zu koordinieren. Auch solle Geld bereitgestellt werden, um etwa Produktionskapazitäten und Lieferketten zu analysieren. Bis Juni sollten fünf vielversprechende Therapeutika ermittelt werden.

Schon jetzt seien Hersteller von 57 potenziellen Medikamenten in Kontakt mit der Europäischen Arzeimittel-Agentur EMA gewesen, sagte Kyriakides. Drei Mittel würden seit Anfang des Jahres im sogenannten Rolling-Review-Verfahren geprüft. Danach werden Daten noch vor dem Abschluss der Studien und vor dem formellen Antrag auf Marktzulassung bewertet.

Zudem solle die Bewertung von Covid-19-Medikamenten durch die Behörden schneller werden, heißt es in der Strategie der EU-Kommission. Wie schon die Impfstoffe sollten die Therapeutika gemeinsam auf EU-Ebene angeschafft werden. Bis Ende des Jahres sollten drei Verträge über den Ankauf auf den Weg gebracht werden.

Logistiker mit Transport von Corona-Impfstoffen zufrieden

14:39
06.05.2021
Bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie sehen sich die Logistikriesen in einer guten Position, um die ganze Welt mit genügend Impfstoff zu versorgen. Man habe schon mehr als 170 Millionen Impfstoffdosen transportiert, sagte Post-Chef Frank Appel am Donnerstag auf der Online-Hauptversammlung des Bonner Konzerns. «Wir sind ein wesentlicher Bestandteil der Lösung des Covid-19-Problems.» Die DHL-Sendungen gingen in 120 Staaten, darunter Deutschland. Finanzvorständin Melanie Kreis hatte bereits vor dem Aktionärstreffen von steigenden Mengen berichtet: «Wir sehen einen deutlichen Hochlauf in dem, was wir transportieren.»

Auch der Konkurrent Kühne + Nagel ist in dem Geschäft tätig. Während sich die Zahlen von DHL auf den Zeitraum bis Ende April beziehen, hat das Schweizer Unternehmen nur Zahlen bis Ende März veröffentlicht - bis dahin waren es rund 50 Millionen transportierter Impfstoffdosen. Aber auch K+N macht Tempo: Im zweiten Quartal (April bis Juni) rechnet die Firma mit der fünf- bis siebenfachen Menge, also 250 und 350 Millionen Dosen. Das Unternehmen geht davon aus, dass die pandemische Phase der Impfstoffverteilung noch mindestens ein Jahr dauert. Der weltweite Bedarf liege insgesamt zunächst bei 11 bis 15 Milliarden Dosen, danach wären Folgeimpfungen gefragt. Auch andere Wettbewerber mischen beim Transport mit, darunter Fedex und UPS.