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Psychologe: Corona macht Polizisten zu schaffen

13:48
06.05.2021
In der Corona-Pandemie suchen Polizisten in Deutschlands Hauptstadt angesichts psychischer Belastungen verstärkt Rat und Hilfe. Es gebe deutlich mehr Demonstrationen und Einsätze, «das macht auf Dauer mürbe», sagte der Leiter des Psychosozialen Dienstes der Berliner Polizei, Jan Hülsenbeck, der Deutschen Presse-Agentur.

Im Jahr 2020 wandten sich demnach 412 Betroffene an die Sozialberatung der Polizei, die auch Feuerwehrleuten und dem Berliner Landesamt für Gesundheit und Soziales offen steht. In den Jahren davor waren stets um die 350 Erstgespräche registriert worden. Es sei um belastende Einsätze bei Demonstrationen ebenso gegangen wie um persönliche Sorgen etwa durch Trennungen oder familiäre Probleme durch den Schichtdienst, sagte Hülsenbeck.

«Reden hilft», betonte der Polizeipsychologe. Alkohol hingegen helfe manchmal nur kurz, um Belastungen auszugleichen und runterzukommen, langfristig sei das aber ein großer Risikofaktor. Noch vor 20 Jahren kam es selten vor, dass Polizisten psychische Probleme offenbarten und sich Hilfe holten, wie Hülsenbeck einschätzte. Heute sei das aber immer akzeptierter.

Wer allein zu Hause bleibe und vielleicht seinen Tagesrhythmus verliere, riskiere, dass die Probleme chronisch werden und der Weg zurück in den Dienst immer schwieriger. Die, die den ersten Schritt schaffen und Hilfe suchen, «die wollen etwas verändern, und wir kriegen es meist gut hin, dass sie zurück in den Dienst können».

Harvard führt Corona-Impfpflicht für Studierende ein

13:00
06.05.2021
Studierende der US-Universität Harvard müssen sich zum Beginn des neuen Semesters im Herbst gegen Corona impfen lassen.

"Um die hohen Impfraten zu erreichen, die zum Schutz unserer Gemeinde erforderlich sind, wird Harvard die Corona-Impfung für alle Studenten vorschreiben, die sich in diesem Herbst auf dem Campus aufhalten werden", teilte die Hochschule in Cambridge im US-Bundesstaat Massachusetts am Mittwoch (Ortszeit) mit. Ausnahmen würden demnach nur aus medizinischen oder religiösen Gründen gewährt. Zuvor hatten eine Reihe anderer US-Universitäten wie Yale, Columbia und Princeton bereits eine solche Impfpflicht eingeführt.

Vor ihrer Rückkehr zum Campus müssen Studierende ihre Impfung mit einem Vakzin abgeschlossen haben, das von der Arzneimittelbehörde FDA oder der Weltgesundheitsorganisation WHO zugelassen ist. Dies bedeute, dass seit der Verabreichung der letzten Impfdosis mindestens zwei Wochen verstrichen sein müssten, hieß es weiter. Internationalen Studierenden und anderen, die vor dem Herbst keinen Zugang dazu haben, will die Universität bei deren Ankunft eine Impfung anbieten.

Die 1636 von britischen Einwanderern gegründete Universität gilt als einer der Eliteschmieden der USA, die unter anderem mehrere Präsidenten und Dutzende Nobelpreisträger hervorbrachte. Mehr als 23.000 Studierende sind derzeit an der privaten Hochschule eingeschrieben, die für ihre strengen Zulassungsbedingungen bekannt ist.

Der Fortschritt bei der landesweiten Impfkampagne hatte sich zuletzt verlangsamt. In dem Land mit rund 330 Millionen Einwohnern haben bislang mehr als 148,5 Millionen Menschen mindestens eine Impfdosis erhalten, 107,3 Millionen gelten als voll geimpft, wie Zahlen der Gesundheitsbehörde CDC zeigen.

Insgesamt haben sich in den USA bislang mehr als 32,5 Millionen Menschen mit dem Erreger Sars-CoV-2 infiziert, mehr als 579.000 Menschen starben. Binnen 24 Stunden wurden rund 44.500 Neuinfektionen gemeldet, wie aus Daten der Johns-Hopkins Universität (JHU) vom Donnerstagmorgen (MESZ) hervorging. Das sind etwa 10.600 Fälle weniger als vor einer Woche. Die Zahl der Corona-Toten in diesem Zeitraum ging im Wochenvergleich um rund 180 auf 777 zurück.