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Nach Absage von MPK: Ramelow kritisiert Kanzleramt

14:30
09.04.2021
Erfurt - Thüringens Regierungschef Bodo Ramelow (Linke) hat empört auf die Absage der für Montag geplanten Bund-Länder-Konferenz zur Corona-Eindämmung reagiert. «Damit zerstört man das Ansehen der Ministerpräsidentenkonferenz in der Öffentlichkeit. So kann man mit diesem Entscheidungsgremium nicht umgehen», sagte Ramelow am Freitag der Deutschen Presse-Agentur in Erfurt. «Das macht mich nur noch fassungslos.»

Er habe von der Entscheidung, die vor Ostern vereinbarte nächste Runde von Kanzlerin Angela Merkel (CDU) mit den Ministerpräsidenten ausfallen zu lassen, zunächst nur aus den Medien gehört, sagte der einzige Ministerpräsident, den die Linke stellt. «Wenn wir zur Staffage werden für ein Schauspiel, dass sich offenbar innerhalb der Union abspielt, ist das für die Pandemiebekämpfung ein Bärendienst.»

Er habe den Verdacht, dass es im unionsgeführten Lager keine gemeinsame Linie mehr gibt. Seit dem Scheitern der Osterruhe sei das Kanzleramt aus seiner Sicht «damit beschäftigt, Unruhe zu stiften».

Auch bei der jetzt im Eilverfahren geplanten Nachschärfung des Infektionsschutzgesetz würden die Bundesländer gebraucht, so Ramelow. «Zu glauben, dass man das gegen die Länder durchsetzen kann, macht keinen Sinn.» Thüringens Regierungschef bekräftigte seine Haltung, dass es bei der Pandemie-Bekämpfung bundeseinheitliche Regelungen geben müsse. «Seit Februar schuldet uns das Kanzleramt einen einheitlichen Stufenplan für Deutschland.» Thüringen ist seit Monaten das Bundesland mit der höchsten Sieben-Tage-Inzidenz bei Corona-Neuinfektionen.

Nach Angaben einer Regierungssprecherin in Berlin soll eine Änderung des Infektionsschutzgesetzes bereits in der kommenden Woche vom Bundeskabinett beschlossen werden. Dessen Sitzung werde von Mittwoch auf Dienstag vorgezogen. Es solle kommende Woche keine Ministerpräsidentenkonferenz mit Merkel geben.

Ilm-Kreis: Übermittlungsfehler lässt Inzidenz stark sinken

14:15
09.04.2021
Arnstadt - Offenbar durch einen Übermittlungsfehler ist die Sieben-Tage-Inzidenz im Ilm-Kreis erneut deutlich gesunken. Am Freitag lag sie laut Robert-Koch-Institut (RKI) bei 210 Fällen je 100 000 Einwohner. Damit ist der Inzidenzwert im Landkreis seit Mittwoch – also binnen zwei Tagen – um den Wert 100 gesunken. Allerdings: Das Gesundheitsamt des Ilm-Kreises meldete am Freitag, dass binnen 24 Stunden 63 neue Corona-Fälle registriert worden sind. Diese sind in der Statistik des RKI aber nicht verzeichnet. Unter Einbeziehung der Zahlen des Gesundheitsamtes liegt die Sieben-Tage-Inzidenz aktuell tatsächlich bei 272 Fällen je 100 000 Einwohner.

Das Gesundheitsamt ermittelt nach eigenen Angaben mit Stand vom Freitag zu 627 bestätigten, aktiven Fällen. In den Ilm-Kreis-Kliniken werden 40 bestätigte Fälle, fünf davon auf Intensivstation, drei davon beatmet, und fünf Verdachtsfälle isoliert behandelt.

Neue Fälle hinzugekommen sind unter anderem in Kindergärten in Ilmenau und den Ortsteilen, in einer Grundschule in einem Arnstädter Ortsteil, in einer Werkstatt für Menschen mit Behinderungen, in einer Außenwohngruppe für Menschen mit Behinderungen in Ilmenau, in einem weiteren Wohnheim für Menschen mit Behinderungen in Ilmenau und in einer Pflegeeinrichtung in Ilmenau.