Letztes Update:
20210409200133

Kein Camping-Urlaub auf Fehmarn - Eilantrag in Karlsruhe abgewiesen

13:00
09.04.2021
Karlsruhe - Das Bundesverfassungsgericht hat einen Eilantrag dreier Klägerinnen abgewiesen, die drei Monate in einem Wohnwagen auf der Insel Fehmarn verbringen wollten. Die Corona-Verordnung von Schleswig-Holstein erlaubt nur Dauercamping, die Mietzeit muss dann mindestens fünf Monate betragen.

Die Karlsruher Richter entschieden am Freitag, dass zwar «nicht evident» sei, inwiefern das Verbot eines mehrmonatigen Aufenthalts auf einem Campingplatz zum Infektionsschutz erforderlich sei. Sie könnten aber nicht erkennen, dass den Klägerinnen derart schwere Nachteile entständen, dass ein Eingreifen per Eilentscheidung gerechtfertigt sei, ehe die Fachgerichte die aufgeworfenen Fragen geklärt hätten.

Die aktuelle Landesverordnung gilt bis einschließlich 11. April. Eine Verlängerung des Verbots würde an ihrer Entscheidung aber nichts ändern, schreiben die Richter. Die geplante Reise müsse so kürzer ausfallen, eventuell sei sie auch gar nicht möglich. Den Klägerinnen bleibe aber die Option, einen Dauercampingplatz zu mieten. Sie hätten außerdem nicht vorgetragen, dass ihre Wohn- und Lebenssituation daheim «durch deutlich beengte Verhältnisse oder ähnliche außergewöhnliche Härten tatsächlich unzumutbar wäre».

Schulen im Landkreis Schmalkalden-Meiningen öffnen wieder

12:37
09.04.2021
Meiningen - Die Schulen im Landkreis Schmalkalden-Meiningen öffnen ab Montag wieder. Das teilte das Landratsamt am Freitagmittag mit. 
"Wir haben uns dazu entschieden, alle Einrichtungen – das heißt explizit auch Kitas und die höheren Klassenstufen – ab dem 12. April zu öffnen“, so Landrätin Peggy Greiser und ergänzt: „Die Rückkehr der Klassenstufen 1-6 in den Präsenzunterricht noch vor den Osterferien hat in Verbindung mit umfassenden Test- und Hygienemaßnahmen nicht zu einem höheren Infektionsgeschehen in den Einrichtungen sowie im gesamten Landkreis geführt.“

Corona-Krisenmanagement: SPD-Vize Midyatli greift Merkel und Union an

12:30
09.04.2021
Kiel - SPD-Bundesvize Serpil Midyatli hat das Vorgehen von Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) in der Corona-Pandemie scharf kritisiert. «Die geplante Änderung des Infektionsschutzgesetzes zeigt, dass Angela Merkel die CDU-Ministerpräsidenten nicht mehr im Griff hat», erklärte Midyatli am Freitag in Kiel. «Die Kanzlerin hat große Mitschuld an der aktuellen Lage.» So habe sie Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) bei der Impfstoffbeschaffung ausgebremst und die flächendeckende Einführung von Schnelltests verzöget. «Auch das Scheitern der letzten Ministerpräsidentenkonferenz geht maßgeblich auf ihr Konto.»

Der Bund sollte sich im Rahmen der vorhandenen Kompetenzen darauf konzentrieren, ausreichend Impfstoff zu beschaffen und die versprochenen Schnelltests zu liefern, sagte Midyatli, die in Schleswig-Holstein SPD-Landesvorsitzende ist. Auch müssten die Wirtschaftshilfen schneller kommen.

Midyatli rügte unterschiedliche Signale aus dem Unionslager: Während Saarlands Ministerpräsident Tobias Hans bei knapp unter 100 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen sieben Tagen über Öffnungen statt über die Notbremse spreche, forderten Bayerns Markus Söder, Merkel und CDU-Chef Armin Laschet einen bundesweiten Lockdown. Dieser wiederum würde auch Schleswig-Holstein mit seinen relativ niedrigen Corona-Zahlen betreffen. «Aber dieses Problem muss die Union intern klären», sagte Midyatli. «Dafür braucht es keine Änderung des Infektionsschutzgesetzes.»