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Japan will vor Olympia Corona-Maßnahmen in Tokio verschärfen

10:30
09.04.2021
Tokio – Rund dreieinhalb Monate vor dem geplanten Beginn der Olympischen Spiele in Tokio will Japan angesichts steigender Neuinfektionen die Corona-Maßnahmen in der Hauptstadt verschärfen. Auch für die beiden Präfekturen Kyoto und Okinawa sollen von Montag an zunächst für einen Monat strengere Auflagen gelten, teilte der für Pandemie-Fragen zuständige Minister Yasutoshi Nishimura am Freitag mit.

Demnach sollen Bars und Restaurants spätestens um 20 Uhr schließen und Großveranstaltungen auf 5000 Personen begrenzt werden. Erst vor knapp drei Wochen hatte die Regierung den Anfang Januar verhängten Ausnahmezustand in Tokio und drei angrenzenden Präfekturen aufgehoben. Seither stiegen die Neuinfektionszahlen dort wieder an. Am Mittwoch und Donnerstag hatte die Hauptstadt mit jeweils mehr als 500 neuen Corona-Fällen den Höchststand seit Anfang Februar verzeichnet.

Die Regierung hatte am Montag bereits in Osaka und zwei weiteren Präfekturen Notmaßnahmen verhängt, da dort eine neue Corona-Welle befürchtet wird. Die im Westen des Inselstaats gelegene Präfektur Osaka erklärte am Mittwoch den medizinischen Notstand, da die Krankenhäuser mit der Pandemie überfordert waren. Am Donnerstag meldeten die Behörden dort mit 905 neuen Fällen den dritten Tag in Folge einen Tageshöchstwert. Osakas Gouverneur Hirofumi Yoshimura hatte den Anstieg auf die Ausbreitung ansteckenderer Varianten des Coronavirus zurückgeführt.

Die landesweite Impfkampagne schreitet seit ihrem Beginn Mitte Februar nur sehr schleppend voran. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums gelten bislang lediglich 0,3 Prozent der rund 126 Millionen Einwohner als vollständig geimpft.

Corona-Neuinfektionen in Indien erreichen Rekordwert

10:15
09.04.2021
Neu Delhi - In Indien hat die Zahl der Corona-Neuinfektionen einen Rekord erreicht. Das Gesundheitsministerium in Neu Delhi nannte am Freitag einen neuen Höchstwert von knapp 132 000 Fällen für die vergangenen 24 Stunden. Demnach wurden auch 780 Todesfälle im Zusammenhang mit Corona registriert. In absoluten Zahlen ist Indien mit insgesamt mehr als 13 Millionen erfassten Infektionen das am drittstärksten von Corona betroffene Land - nach Brasilien und den USA.

Trotzdem gab es bis vor kurzem kaum Einschränkungen des öffentlichen Lebens. Viele Inder feiern große hinduistische Feste und besuchen Veranstaltungen ohne Masken und Abstand. Mehrere Bundesstaaten berichteten, dass Impfstoff knapp werde, darunter das besonders betroffene und reiche Maharastra mit der Finanzmetropole Mumbai. Diesen Aussagen widersprach die Zentralregierung. Bislang wurden nach offiziellen Angaben mehr als 94 Millionen Dosen verimpft. Allerdings leben in der größten Demokratie der Welt mehr als 1,3 Milliarden Menschen.

Intensivmediziner enttäuscht über Absage von Corona-Gipfel

10:13
09.04.2021
Berlin - Deutschlands Intensivmediziner sind enttäuscht über die Absage des Corona-Gipfels von Bund und Ländern. «Das ist eine enttäuschende neue Situation», sagte Gernot Marx, Präsident der Deutschen Interdisziplinären Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin (Divi), am Freitag. Er könne nur hoffen, dass es stattdessen zeitnahe alternative politische Entscheidungen gebe. Die Divi forderte erneut einen umgehenden harten Lockdown von zwei bis drei Wochen, um die Zahl der Neuinfektionen in der Pandemie zu drücken.

25 000 Neuinfektionen pro Tag bedeuteten rund zwei Wochen später rund 350 bis 750 neue Intensivpatienten mit Covid-19, sagte Marx. Die Lage auf den Intensivstationen sei bereits jetzt dramatisch, einige Regionen könnten keine Covid-Patienten mehr aufnehmen, sagte Marx.

Da Kliniken darüber hinaus planbare Eingriffe absagen, um Intensivbetten freizuhalten, gebe es für andere Kranke bereits so etwas wie einen «Lockdown im OP», sagte Frank Wappler, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin.