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20210408105447

Inzidenzen: Viel Stagnation und einige Sprünge

09:00
08.04.2021
Kommt jetzt die Bereinigung der Osterfeiertage, an denen weniger getestet, ausgewertet und gemeldet wurde? In Suhl jedenfalls steigt der Inzidenzwert wieder. In anderen Landkreisen dagegen fällt oder stagniert er.

In Suhl gab es innerhalb von 24 Stunden, Stand Donnerstag, null Uhr, 20 neue positive Covid-19-Befunde. Die Zahl der aktiven Fälle stieg auf 149, die der aktiven Kontaktpersonen auf 632. Somit stehen jetzt in Suhl 781 Kinder, Frauen und Männer unter behördlich verordnetem Hausarrest. Einziger Lichtblick: Es gab keinen weiteren Todesfall im Zusammenhang mit Covid-19. Bundesweit steigen diese Zahlen und auch die schweren Fälle, die in einem Krankenhaus behandelt werden müssen.

Die Sieben-Tage-Inzidenz in Suhl ist ebenfalls gestiegen, laut Robert-Koch-Institut auf aktuell 141,3. Am Mittwoch lag sie noch bei 120. Auch in anderen Regionen Südthüringens steigen die Inzidenzzahlen. Im Wartburgkreis, der nun die höchste Inzidenz unter den Südthüringer Landkreisen aufweist, erhöhte sich der Wert von 276 am Mittwoch auf 294 am Donnerstag. Gesunken ist der Wert dagegen im ebenfalls stark von der Pandemie betroffenen Ilm-Kreis. Lag er am Mittwoch noch bei 310, verzeichnet der Kreis nunmehr am Donnerstag einen Wert von 279. Kaum bis gar nicht verändert haben sich die Inzidenzzahlen der Landkreise Hildburghausen mit 120 (Vortag: 119), Sonneberg mit 177 (Vortag 177) und Schmalkalden-Meiningen mit 208 (Vortag: 205).

In den Nachbarregionen hat der bayerische Kreis Rhön-Grabfeld einen Sprung von 182 am Mittwoch auf 208 am Donnerstag hingelegt. Im Landkreis Coburg stieg die Inzidenz von 80 auf 120. Gesunken ist sie dagegen in den Landkreisen Lichtenfels sowie in den hessichen Kreisen Fulda und Hersfeld-Rothenburg.

Spahn: Bilaterale Verhandlung über Sputnik V

08:41
08.04.2021
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat bilaterale Gespräche mit Russland angekündigt über eventuelle Lieferungen des Corona-Impfstoffs Sputnik V im Falle einer EU-Zulassung.

Man müsse aber sehr aufpassen, dass dies nicht zu einer "Fata-Morgana-Debatte" werde, sagte er im WDR5-"Morgenecho". Zunächst gehe es um die Zulassung durch die EU. "Dafür muss Russland Daten liefern." Solange dies nicht geschehe, könne es keine Zulassung geben.

Die zweite Frage sei dann die der Bestellung, sagte Spahn. Die EU-Kommission habe am Mittwochabend erklärt, dass sie über Sputnik V nicht Verträge schließen werde wie mit den anderen Herstellern wie etwa Biontech. "Daraufhin habe ich auch im EU-Gesundheitsministerrat für Deutschland erklärt, dass wir dann bilateral auch mit Russland reden werden, und zwar erst mal darüber, wann überhaupt welche Mengen kommen könnten", sagte Spahn.

"Um wirklich einen Unterschied zu machen in unserer aktuellen Lage, müsste die Lieferung schon in den nächsten zwei bis vier, fünf Monaten kommen - ansonsten haben wir so oder so mehr als genug Impfstoff." Insofern erwarte er von Russland verbindliche Aussagen dazu, "wann welche Menge konkret nach einer Zulassung auch Deutschland erreichen könnte".

Der Vorsitzende der Ständigen Impfkommission, Thomas Mertens, sagte im ZDF-"Morgenmagazin", die publizierten Daten zu Sputnik V "sehen sehr gut aus", er wisse aber nicht, was der EU-Arzneimittelbehörde EMA noch an zusätzlichen Daten vorliege. "Wenn der Impfstoff geprüft und zugelassen wird, hätte ich persönlich dagegen nichts einzuwenden." Über den von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) angekündigten Vorvertrag über eine bilaterale Sputnik-Beschaffung sagte er: "Dass das jetzt wieder als bayerischer Alleingang geplant sein sollte, wenn das denn so ist, davon bin ich nicht so sehr überzeugt."