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Lockdown bremst deutsche Wirtschaft zu Jahresbeginn aus

08:39
30.04.2021
Die Corona-Pandemie hat die deutsche Wirtschaft zu Jahresbeginn ausgebremst. Nach zwei Vierteljahren mit teils kräftigem Wachstum schrumpfte die Wirtschaftsleistung im ersten Quartal 2021 wieder - und zwar um 1,7 Prozent zum Vorquartal. Das teilte das Statistische Bundesamt am Freitag in einer ersten Schätzung mit.

Im Schlussquartal 2020 hatte das preisbereinigte Bruttoinlandsprodukt (BIP) nach neuesten Berechnungen noch um 0,5 Prozent zugelegt, im dritten Quartal sogar um 8,7 Prozent. Vorangegangen war ein historischer Konjunkturabsturz in Folge der Corona-Krise.

Die erneuten Einschränkungen im Zuge der Bekämpfung des Coronavirus belasten seit Beginn des neuen Jahres viele Branchen, vor allem Dienstleister. Gastronomen und Hoteliers beispielsweise kämpfen mit Umsatzeinbußen. Branchenverbände warnen vor einer Pleitewelle.

Der Lockdown bremste auch den privaten Konsum, der normalerweise eine verlässliche Stütze der heimischen Konjunktur ist. Volle Fußgängerzonen und Einkaufszentren gibt es seit Monaten nicht.

Dämpfend wirkte Anfang 2021 zudem das Auslaufen der Mehrwertsteuersenkung zum Jahreswechsel: Verbraucher hatten wegen der niedrigeren Steuersätze Anschaffungen auf das zweite Halbjahr 2020 vorgezogen. Diese Käufe fehlen nun in der Konsumstatistik der ersten drei Monate des laufenden Jahres.

In der Industrie sind die Auftragsbücher noch gut gefüllt, die Exporte stiegen im Februar den zehnten Monat in Folge und nähern sich dem Vorkrisenniveau. In wichtigen Auslandsmärkten wie China und den USA zog die Nachfrage nach Waren «Made in Germany» zuletzt an.

Volkswirte gehen davon aus, dass Europas größte Volkswirtschaft vom zweiten Quartal an wieder auf Wachstumskurs zurückkehren wird. Wenn immer mehr Menschen gegen das Coronavirus geimpft sind und die Einschränkungen des öffentlichen Lebens wieder zurückgefahren werden, sollte auch der private Konsum im Inland wieder zulegen.

Die Bundesregierung rechnet in ihrer gerade angehobenen Prognose für das Gesamtjahr mit 3,5 Prozent Wachstum der deutschen Wirtschaft. Im vergangenen Jahr war die Wirtschaftsleistung um 4,9 Prozent eingebrochen. «Dieses Jahr ist das Jahr, in dem wir die Trendwende endgültig schaffen», sagte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier am Dienstag. «Wir werden den Wirtschaftseinbruch nicht nur stoppen, sondern wir werden ihn umkehren. Wir haben spätestens 2022 wieder die alte Stärke erreicht.»

(dpa)

Astrazeneca nimmt für Corona-Impfstoff weniger Ertrag hin

08:39
30.04.2021
Der britisch-schwedische Pharmakonzern Astrazeneca hat mit seinem Corona-Impfstoff im ersten Quartal fast 300 Millionen Dollar eingenommen - nimmt aber einen geringeren Gewinn hin. In den ersten drei Monaten lag der Umsatz mit dem Covid-19-Impfstoff weltweit bei rund 275 Millionen Dollar (226,8 Mio Euro), wie das Unternehmen am Freitag in Cambridge mitteilte. Der Kerngewinn je Aktie lag bei 1,63 Dollar und sei wegen des Pandemie-Impfstoffs 3 Cent geringer ausgefallen. Astrazeneca hatte angekündigt, dass der Covid-19-Impfstoff während der Pandemie zum Selbstkostenpreis geliefert werde - also dass damit kein Gewinn angestrebt wird.

Aber auch ohne das Vakzin stemmt sich der Konzern gegen die Pandemie. Während viele Pharmakonzerne zuletzt über schleppende Geschäfte berichteten, da Menschen weniger zum Arzt gehen, bescherten Astrazeneca das Krebsgeschäft und neue Arzneien zum Jahresauftakt steigende Umsätze. Zudem übertraf der Gewinn die Erwartungen. Zwischen Januar und März kletterten die Erlöse im Vergleich zum Vorjahr um 15 Prozent auf rund 7,3 Milliarden Dollar, wobei sich auch Währungseffekte wie der schwache Dollar günstig auswirkten. Die Corona-Impfung herausgerechnet, betrug der Zuwachs noch elf Prozent.

«Wir haben im ersten Quartal solide Fortschritte gemacht», sagte Konzernchef Pascal Soriot. Der Manager bestätigte die Jahresziele, die für 2021 ein Umsatzplus im niedrigen Zehnerprozentbereich vorsehen. «Wir gehen davon aus, dass sich die Belastungen durch Covid reduzieren werden, und erwarten eine Beschleunigung unserer Entwicklung im zweiten Halbjahr», so Soriot. Astrazeneca werde für seine Covid-19-Impfung «in den kommenden Wochen» einen Antrag in den USA für eine Notfallzulassung stellen, hieß es weiter.

(dpa)

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