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Polizisten bei Demonstration gegen Corona-Maßnahmen verletzt

12:40
27.04.2021
Bei einer ungenehmigten Demonstration von rund 60 Gegnern der Corona-Maßnahmen in Schmalkalden (Thüringen) sind nach Polizeiangaben zwei Beamte verletzt worden. Drei Polizeibeamte seien am Montagabend aus einer Menschenmenge heraus angegriffen worden, als sie die Personalien eines Mannes aufnehmen wollten, der dem Anschein nach als Versammlungsleiter auftrat, teilte die Polizei mit. Ein 44-Jähriger habe einem Beamten unvermittelt gegen den Hals geschlagen und in der anschließenden Rangelei einen weiteren Polizisten zu Boden geworfen.

Die Beamten hätten Pfefferspray gegen eine unbekannte Angreiferin eingesetzt und sich dann vor einer aufgebrachten Menschenmenge in Sicherheit bringen müssen, die sie bedrängt und bedroht habe. Die beiden Beamten wurden im Krankenhaus behandelt, der 44-Jährige habe eine ärztliche Behandlung abgelehnt. Seine Identität ist nach Angaben einer Polizeisprecherin vom Dienstag bekannt, er wurde bisher aber nicht festgenommen. Die Kriminalpolizei hat die Ermittlungen übernommen. In den sozialen Netzen kursierte am Dienstag ein Video des Vorfalls.

(dpa)

Gewalt und Hass gegen Bürgermeister wegen Corona leicht gestiegen

12:38
27.04.2021
Die Gewalt gegen Bürgermeisterinnen und Bürgermeister ist im Verlauf der Corona-Pandemie leicht gestiegen. So berichteten etwa 72 Prozent der Mandatsträger, im Rahmen ihrer Tätigkeit selbst schon einmal beleidigt, beschimpft, bedroht oder sogar tätlich angegriffen worden zu sein. Das ergab eine Umfrage unter 1611 Kommunalpolitikern des Magazins «Kommunal», die vom 8. bis 20. April im Auftrag des ARD-Politmagazins «report München» durchgeführt wurde. Bei einer ähnlichen Umfrage unter 2494 Bürgermeisterinnen und Bürgermeistern kurz vor Beginn des ersten Lockdowns im März 2020 gaben das noch 64 Prozent der Befragten an.

Bei der aktuellen Umfrage sagten 39 Prozent der Befragten, dass sie Hass im Internet erfahren haben. Vor der Corona-Pandemie seien das noch 30 Prozent gewesen. Körperlich angegriffen, bespuckt oder sogar geschlagen wurden 11 Prozent der Bürgermeister. Zudem erlitten 79 Prozent der anderen Mitarbeiter von Stadt- oder Kreisverwaltung Übergriffe und Beleidigungen. Das waren 9 Prozentpunkte mehr als noch 2020.

Dennoch fanden 53 Prozent der Befragten, dass die Zahl der Übergriffe oder Beleidigungen in ihrer Kommune im Rahmen der Corona-Krise etwa gleich geblieben ist, wohingegen 37 Prozent einen Anstieg bemerkten.

Zudem wurden besonders Probleme bei der Durchsetzung der Maskenpflicht benannt - das gaben 46 Prozent der Befragten an. Mit 64 Prozent berichteten davon insbesondere Bürgermeister aus ostdeutschen Bundesländern. In westdeutschen Ländern monierten das 42 Prozent der Kommunalpolitiker.

(dpa)

Studie: Junge Menschen bewegten sich im zweiten Lockdown weniger

12:38
27.04.2021
Der zweite Lockdown in Deutschland hat Kinder und Jugendliche ausgebremst: Sie bewegen sich in der anhaltenden Schließungsphase weit weniger als im ersten Lockdown im Frühjahr 2020. Das ist das Ergebnis einer Langzeitstudie des Karlsruher Instituts für Technologie (KIT), das am Dienstag veröffentlicht wurde. Durchschnittlich 75 Minuten am Tag waren die beteiligten Kinder im Februar zu Fuß oder mit dem Rad unterwegs oder joggten und nahmen Internet-Fitnessangebote wahr. Im vergangenen Frühling war die Bewegungsdauer mit täglich 166 Minuten mehr als doppelt so lang.

Alexander Woll, Leiter des Instituts für Sport und Sportwissenschaft am KIT, mahnt angesichts des Abbaus langfristige Lösungen an, um auch in Situationen wie einer Pandemie die Bewegung von Kindern und Jugendlichen zu fördern. Denn Bewegung stärke nicht nur die Fitness, sondern auch das Wohlbefinden und die vor allem in einer Pandemie wichtigen Abwehrkräfte. Das Institut befragte im Februar dieses Jahres 1700 junge Menschen im Alter von 4 bis 17 Jahren, 1322 davon wurden auch während des ersten Lockdowns befragt. An der ersten Befragung im Frühjahr 2020 hatten ebenfalls 1700 Kinder und Jugendliche teilgenommen.

Während die Zeit für körperliche Aktivitäten abnahm, verlängerte sich der Fernsehkonsum. Die Kinder und Jugendlichen saßen 222 Minuten am Tag vor dem Bildschirm, 28 Minuten länger als im ersten Lockdown. «Durch die höhere Inaktivität gab fast die Hälfte der Befragten nach eigener Einschätzung an, dass ihre Fitness stark gesunken sei», erklärte Woll. Knapp 30 Prozent der befragten jungen Menschen zwischen vier und 17 Jahren seien nach eigenen Worten dicker geworden.

Im ersten Lockdown hatte das Bewegungsniveau noch über dem vor der Pandemie gelegen. Die Kinder und Jugendlichen fanden alternative Bewegungsmöglichkeiten, so dass sie den Vor-Corona-Wert von 142 Minuten Sport und Alltagsbewegung am Tag um mehr als 20 Minuten übertrafen.

Anders als vor einem Jahr zog der Wissenschaftler diesmal eine negative Bilanz. Das gute Wetter im ersten Lockdown habe bewirkt, dass sich die Kinder und Jugendlichen sehr viel draußen aufgehalten und folglich mehr bewegt hätten. Das sei im Winter nicht mehr in dem Maße möglich gewesen. Außerdem hatten sie im zweiten Lockdown mehr Unterricht und damit weniger unverplante Zeit, wie der Forscher erläuterte. Überdies sei vermutlich der Frust der Kinder und Jugendlichen gestiegen und die Motivation für Bewegung gesunken.

(dpa)

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