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Kassenärztliche Bundesvereinigung: Impfgipfel war «Phrasengipfel»

09:12
27.04.2021
Nach dem Impfgipfel von Bund und Ländern hat der Vize-Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Stephan Hofmeister, dessen Ergebnisse scharf kritisiert. «Wir sind deutlich verwundert und reiben uns ein bisschen die Augen, wenn jetzt von einem "Hoffnungsgipfel" gesprochen wird. Ich würde fast eher sagen, "ein Phrasengipfel und ein Gipfel der Gemeinplätze"», sagte Hofmeister im Interview mit der Bayern-2-«Radiowelt».

Bund und Länder hatten bei dem Gipfel am Montag entschieden, die Impfpriorisierung spätestens im Juni aufheben zu wollen. Das käme vielen Bürgern vermutlich noch zu lang vor, sagte Hofmeister. «Sobald also genug Impfstoff da ist - und das ist ja jetzt Woche für Woche mehr der Fall - muss geimpft werden, wer geimpft werden kann.»

Hofmeister kritisierte zudem, dass es nach dem Gipfel noch keine Entscheidung gebe, wann Corona-Einschränkungen für Geimpfte und Genesene aufgehoben werden könnten. «Wenn ein sicherer Impfschutz da ist - und die Zahlen zeigen inzwischen, dass geimpfte Menschen ein sehr geringes Übertragungsrisiko haben - dann gibt es in dem Sinne der Angemessenheit keine Einschränkung für die Grundrechte mehr.» Eine Ausnahme sei aber beispielsweise das Tragen von Schutzmasken.

(dpa)

Touristen von hartem Lockdown in Türkei ausgenommen

08:17
27.04.2021
Die Türkei geht ab Donnerstag in einen knapp dreiwöchigen harten Lockdown - Touristen sind aber von Ausgangsbeschränkungen ausgenommen. Das geht aus einem in der Nacht zu Dienstag veröffentlichten Erlass des Innenministeriums hervor. Touristen im Land waren bereits zuvor von Ausgangsbeschränkungen am Wochenende nicht betroffen.

Der türkische Präsident Recep Tayyip Erdogan hatte den Lockdown am Montag angekündigt. Von Donnerstag 19.00 Uhr bis zum 17. Mai um 5.00 Uhr dürfen die Türken nur noch aus triftigen Gründen auf die Straße, wie etwa zum Einkaufen. Außerdem schließen alle nicht notwendigen Geschäfte. Von den Schließungen nicht betroffen sind etwa logistische Betriebe und solche, die für die Produktion wichtig sind, wie das Innenministerium nun mitteilte. Einige Berufsgruppen seien zudem von den Ausgangsbeschränkungen ausgenommen, etwa Mitarbeiter des Gesundheitswesens oder Arbeiter in der Produktion oder auf dem Bau. Reisen zwischen Städten sind zudem nur mit Ausnahmegenehmigung möglich.

Die Türkei mit ihren rund 84 Millionen Einwohnern kämpft seit Wochen mit hohen Corona-Fallzahlen. Am Montag lag die offizielle Zahl der Neuinfektionen bei rund 37 000 Fällen, vor knapp zwei Wochen hatte das Gesundheitsministerium sogar noch mehr als 60 000 tägliche Neuinfektionen gemeldet. Zu Beginn des Fastenmonats Ramadan Mitte April mussten deswegen bereits Cafés und Restaurants schließen und auf Lieferservice umstellen. Erdogan hatte am Montag gesagt, Ziel sei, die Zahl der Neuinfektionen auf weniger als 5000 Fälle pro Tag zu reduzieren.

(dpa)

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