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Nächtliche Ausgangssperre: wenig Verstöße, friedliche Proteste

07:22
25.04.2021
Auch in der zweiten Nacht mit Ausgangsbeschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie ist es in den betroffenen Städten und Gemeinden nach ersten Meldungen der Polizei großteils ruhig geblieben. Nur vereinzelt stellten Polizei und Ordnungsämter Verstöße fest. So lag die Hauptstadt in der Nacht zu Sonntag weitgehend ausgestorben da. Selbst in den Ausgehbezirken Berlins war es ruhig, an den Straßenecken standen gegen Mitternacht nur vereinzelt oder in kleinen Gruppen Bier trinkende Menschen herum. Auf Nachfrage berichteten viele Polizeien von einer ähnlich ruhigen Einsatznacht, darunter Präsidien und Lagezentren in Hamburg, Stuttgart, Frankfurt und Nordrhein-Westfalen.

In Reutlingen war die Polizei mit starkem Aufgebot in der Innenstadt präsent, doch mussten die Beamten kaum eingreifen. Zu größeren Ansammlungen junger Menschen wie an den vergangenen Wochenenden kam es diesmal nicht. Auch die Duisburger Polizei berichtete von einer ruhigen Nacht. Die Bürger hielten sich weitgehend an die beschlossenen Regeln, sagte ein Sprecher. Im Duisburger Stadtteil Marxloh hatte sich am späten Samstagabend der nordrhein-westfälische Innenminister Herbert Reul (CDU) ein Bild von den Kontrollen gemacht und mit Einsatzkräften gesprochen.

In einigen Städten hatten am Abend insgesamt einige hundert Menschen gegen die Ausgangsbeschränkungen protestiert. Die Demonstrationen verliefen nach Angaben der Polizei friedlich. In Frankfurt zogen etwa 300 Demonstranten mit Plakaten durch die Innenstadt, einige zündeten dabei stark rauchende Feuerwerkskörper. In Hannover protestierten rund 100 Menschen. Beide Demonstrationen waren zuvor bei der Polizei angemeldet worden. In Kassel nahmen für eine halbe Stunde etwa 50 Menschen an einem nicht angemeldeten Aufzug teil; die Corona-Abstandsregeln wurden dabei laut Polizei weitestgehend eingehalten. In Berlin versammelten sich nach einem Aufruf im Internet spontan etwa 20 bis 30 Radfahrer zu einer Protestfahrt.

Das neue Bundesgesetz zur Verschärfung der Corona-Maßnahmen sieht nächtliche Ausgangssperren zwischen 22.00 und 5.00 Uhr vor, wenn in einer Stadt oder einem Landkreis die sogenannte Sieben-Tage-Inzidenz (Ansteckungen binnen sieben Tagen pro 100 000 Einwohner) an drei aufeinanderfolgenden Tagen über 100 liegt. Dies ist derzeit in sehr vielen Kreisen und Städten der Fall. In diesen Nachtstunden darf man dann die eigene Wohnung oder das eigene Grundstück in der Regel nicht mehr verlassen. Zu den Ausnahmen gehört zum Beispiel die Fahrt zur Arbeit. Joggen und Spazierengehen bleiben bis Mitternacht erlaubt, allerdings nur alleine.

(dpa)

Nach Günther Jauch neuer Corona-Ausfall in RTL-Show

07:21
25.04.2021
Günther Jauch (64) hat nach überstandener Corona-Infektion dazu aufgerufen, sich impfen zu lassen. «Wir werden den Mist wirklich nur los werden, wenn sich möglichst viele von uns impfen lassen, und ich glaube, es ist mittlerweile tatsächlich zweitrangig, mit welchem Impfstoff das passiert», schärfte Jauch am Samstagabend den Zuschauern der RTL-Show «Denn sie wissen nicht, was passiert!» (DSWNWP) ein.

Diese Sendung hätte er eigentlich mitmoderieren sollen, fiel aber aufgrund seiner Erkrankung zum dritten Mal aus. Er wurde aber wie an den vorigen Samstagen live zugeschaltet und stellte bei dieser Gelegenheit klar: «Ich bin ab jetzt wieder negativ, und insofern hab ich's überstanden.» Wenn er ein paar Stunden eher negativ getestet worden wäre, hätte er noch dabei sein können.

Während Jauch also wieder gesund ist, musste RTL den nächsten Ausfall vermelden: Spielleiter Thorsten Schorn (45) ist ebenfalls an Corona erkrankt und musste deshalb am Samstag mit der Show aussetzen. «Ich bin heute positiv auf das Coronavirus getestet worden», sagte er RTL. «Es geht mir soweit gut.»

Jauchs Co-Moderator und alter Freund Thomas Gottschalk fragte ihn in der Sendung: «Ich hab auch zu denen gehört, die immer gesagt haben: "Mein Gott, dann kriegt man's halt und dann rockt man das durch." Du hast es gehabt, würdest du dieses Rezept als sinnvoll empfehlen - zu sagen "Ich lass es drauf ankommen?"» Jauchs Anwort: «Nein, drauf ankommen lassen würd ich's nicht.» Er selbst habe sich 14 Tage nicht besonders gut gefühlt. Jetzt freue er sich, dass Geruch und Geschmack langsam wiederkämen.

Der «FAZ» hatte Jauch diese Woche gesagt, er habe Corona als hartnäckig erlebt. Vermutlich habe er sich innerhalb der Familie angesteckt. «Als ich hörte, dass die Person einen positiven PCR-Test hatte, habe ich noch am Abend einen Schnelltest gemacht. Der war negativ. Aber der PCR-Test am nächsten Morgen war positiv. Das zeigt, dass man sich nicht ausschließlich auf die Schnelltests verlassen sollte.» Seine Frau und er hätten sich gemeinsam angesteckt.

Insgesamt habe er mit seinem Schicksal nicht sonderlich gehadert. «Es gibt ja Leute, die da gleich in Pestkategorien denken und schnell hysterisch werden. Da bin ich schon deutlich gelassener.» Jauch ist auch eines der Werbegesichter für die Impfkampagne der Bundesregierung.

(dpa)

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