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Netz-Experte: #allesdichtmachen bedient Verschwörungserzählungen

07:37
24.04.2021
Die Internetaktion #allesdichtmachen ist nach Ansicht des Daten- und Politikwissenschaftlers Josef Holnburger mit Blick auf die öffentliche Meinungsbildung problematisch. «Leider bedienen viele der Prominenten hämisch Narrative, welche Bestandteil vieler Verschwörungserzählungen sind», sagte er der dpa. «Etwa vermeintlich gleichgeschaltete Medien oder ein Kritikverbot an der Regierung. Es wundert mich deshalb nicht, dass der Applaus aus dieser Szene besonders laut ist.»

Unter dem Motto #allesdichtmachen hatten Dutzende Film- und Fernsehschauspieler mit ironisch-satirischen Clips die Corona-Politik der Bundesregierung kommentiert. «Die vor allem polemisch dargestellte Kritik seitens der #allesdichtmachen-Aktion wird den öffentlichen Diskurs nicht versachlichen, sondern verschärfen», sagte Holnburger. «Verschwörungsideologische Narrative drohen durch solche Aktionen hoffähig gemacht zu werden.»

Die Seite allesdichtmachen.de war am Freitag vorübergehend nicht erreichbar, am Samstag aber wieder abrufbar. Mehrere Teilnehmer distanzierten sich im Laufe des Freitags von ihren Beiträgen. Am Samstagmorgen waren auf der Seite Videos von neun Schauspielerinnen und Schauspielern nicht mehr abspielbar, unter anderem von Meret Becker, Kostja Ullmann, Heike Makatsch oder Ken Duken. Auf Youtube fehlten zwölf Videos.

(dpa)

Karliczek fordert von Ländern Aufstockung des Nachhilfeprogramms

07:37
24.04.2021
Bundesbildungsministerin Anja Karliczek hat die Länder aufgefordert, sich an dem angekündigten Nachhilfeprogramm für Schüler in der Corona-Krise finanziell kräftig zu beteiligen. «Ich sehe die Länder in der Verantwortung, die vom Bund angebotene eine Milliarde Euro für das Nachhilfeprogramm substanziell aufzustocken», sagte die CDU-Politikerin dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND/Samstag). «Bildung ist Ländersache. Dieses Aktionsprogramm sollte eine nationale Kraftanstrengung sein.»

Die Bundesregierung will insgesamt bis zu zwei Milliarden Euro für ein Aktionsprogramm zur Verfügung stellen, mit dem die Folgen von Schul- und Kitaschließungen in der Corona-Krise abgemildert werden sollen. Die eine Säule soll dabei das mit einer Milliarde durch den Bund geförderte Nachhilfeprogramm sein.

«Zudem wird der Bund eine Fülle an Maßnahmen ergreifen, um die Kinder und Jugendlichen wieder in ihrer Entwicklung insgesamt zu stärken», sagte Karliczek. Dabei gehe es um Kulturprogramme, aber auch um die Schulsozialarbeit. «Auch für diese zweite Säule denken wir an einen ähnlichen Betrag wie beim Nachhilfeprogramm.» Der Bund will das Programm nach ihren Angaben voraussichtlich nächste Woche auflegen.

Die Ministerin wies darauf hin, dass nach Einschätzung des Lehrerverbandes 20 bis 25 Prozent der Schüler und Schülerinnen größere Lücken hätten. «Diese Schüler wollen wir mit der Hilfe erreichen», sagte Karliczek. «Starten soll das Nachhilfeprogramm unmittelbar mit Beginn des kommenden Schuljahres. Damit das klappt, müssen Nachhilfeinstitute, pensionierte Lehrer und auch Lehramtsstudenten einbezogen werden.»

(dpa)

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