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Skigebiete hoffen auf Finanzhilfe nach coronabedingtem Ausfall

09:29
23.04.2021
Nach der coronabedingt ausgefallenen Skisaison hoffen die kommunal betriebenen Skilifte auf Finanzhilfen des Bundes. Der Vorsitzende des Liftverbunds Feldberg, St. Blasiens Bürgermeister Adrian Probst, hat dazu mit dem Tourismusbeauftragten der Bundesregierung, Thomas Bareiß (CDU), gesprochen. Dieser habe zugesichert, Möglichkeiten zu prüfen, teilte die Stadt im Landkreis Waldshut am Freitag mit. Der Umsatzverlust im Skigebiet Feldberg im vergangenen Winter liegt den Angaben nach bei rund zehn Millionen Euro, die Auswirkungen auf die kommunalen Haushalte seien immens.

Anders als private Liftbetreiber erhielten kommunal getragene Lifte keine Mittel aus dem dritten Corona-Hilfsprogramm, erklärte Probst. November- und Dezemberhilfen seien schon geflossen, auch an Kommunen. «Daran muss nun angeknüpft werden, damit der Wintertourismus in Deutschland nicht dauerhaft stillgelegt wird», so der Bürgermeister. Das Verständnis für die sehr spezifische Situation der Städte und Gemeinden, die vom saisonalen Tourismus abhängen, sei aber vorhanden, sagte Probst nach dem Gespräch. Die Bedeutung des Wintertourismus für die deutschen Mittelgebirge und Alpen werde erkannt.

Probst strebt Gespräche mit anderen deutschen Skigebieten wie Garmisch-Partenkirchen oder Oberstdorf in Bayern und einen neuen Termin mit Bundespolitikern an. Aus dem Bundeswirtschaftsministerium, wo Bareiß auch Parlamentarischer Staatssekretär ist, gab es zunächst keine näheren Angaben zu möglichen Finanzhilfen.

Nach der ausgefallenen Wintersaison 2020/21 sei der Haushaltsplan für das laufende Jahr «sehr instabil», sagte Probst. Damit gebe es kaum Möglichkeiten zu investieren. Das sei aber nötig, um die Region etwa mit Blick auf Klimawandel, neue Angebotsformen und ein verändertes Gästeverhalten für die Zukunft rüsten zu können. Der Feldberg ist mit 1493 Metern der höchste Mittelgebirgsgipfel in Deutschland.

(dpa/lsw)

Stuttgarter OB Frank Nopper muss nach Corona-Verstoß zahlen

09:29
23.04.2021
Der Stuttgarter Oberbürgermeister Frank Nopper (CDU) und seine Frau haben ein Bußgeld wegen Verstoßes gegen die Corona-Regeln akzeptiert. Hintergrund war die Abholung von Orden der Karnevalsgesellschaft Zigeunerinsel, wie ein Sprecher der Kommune am Freitag einen Bericht der «Stuttgarter Nachrichten» und «Stuttgarter Zeitung» bestätigte.

An zwei Wochenenden im Januar konnten die knapp 200 Aktiven der Karnevalsgesellschaft den begehrten Jahresorden auf dem Vereinsgelände abholen. Ähnlich wie bei einem Schnellimbiss sollte die Auszeichnung in einem kurzen Zeitfenster stattfinden mit höchstens einem Haushalt und dem Präsidenten. Das sollte kontaktlos im Freien vor sich gehen, mit Maske und Abstand.

Auch der damals frisch gewählte Frank Nopper schaute laut Bericht in seiner Funktion als designierter Oberbürgermeister mit seiner Frau Gudrun vorbei, um einen Orden in Empfang zu nehmen. Zwei Privatpersonen, die im Bescheid als Zeugen benannt werden, verständigten später offenbar die Polizei.

Das Ordnungsamt der Stadt Stuttgart legte dem Vereinspräsidenten als dem Verantwortlichen dennoch gleich drei Ordnungswidrigkeiten zur Last. Er habe eine «sonstige Veranstaltung» abgehalten, sich «ohne einen triftigen Grund» außerhalb seiner Wohnung aufgehalten und entgegen der Coronaverordnung «an einer Ansammlung oder Zusammenkunft teilgenommen oder eine private Veranstaltung abgehalten». Das wies der Präsident der Zigeunerinsel energisch zurück. Er habe nie zu einer Veranstaltung eingeladen, und es habe auch keine Ansammlung auf dem Vereinsgelände gegeben. Vielmehr habe er den Mitgliedern nur das Angebot gemacht, ihre Orden dort abzuholen, weil er sich ohnehin dienstlich im Vereinsheim aufgehalten habe.

Nopper musste für den «kurzen Aufenthalt von einigen wenigen Minuten», wie er den Zeitungen sagte, inklusive Gebühren für sich und seine Frau je 216 Euro bezahlen, weil er an «einer Ansammlung im Sinne der Coronaverordnung» teilgenommen habe. Noppers Einschätzung im Nachhinein: «Die Idee war gut gemeint und die Umsetzung coronakonform geplant, aber der Verlauf war leider anders als angekündigt.» Nopper bezeichnete den Vorgang jetzt als «sehr ärgerlich», denn er habe lediglich einem Stuttgarter Traditionsverein seine Referenz erwiesen. Als Chef der Stadtverwaltung habe er nicht gegen den Bescheid seiner Ordnungsbehörde Einspruch erheben wollen.

(dpa/lsw)

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