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Corona-Krise trifft Kartoffelbranche in Frittenland Belgien

04:37
23.04.2021
Die Kartoffelbranche im frittenverliebten Belgien hat im Corona-Jahr 2020 deutliche Einbußen hinnehmen müssen. Statt wie geplant 5,6 Millionen Tonnen Kartoffeln seien in dem Jahr nur 5,08 Millionen Tonnen verarbeitet worden geworden, teilte Romain Cools vom Verband der kartoffelverarbeitenden Industrie (Belgapom) mit. 2019 waren es noch 5,4 Millionen Tonnen gewesen.

Die Investitionen in die Branche gingen Belgapom zufolge im Vergleich zum Vorjahr um 15 Prozent zurück. 16,5 Prozent weniger Menschen als 2019 arbeiteten in der Branche. Die Exporte der belgischen Betriebe seien um rund zehn Prozent zurückgegangen sagte Cools. Belgien ist Branchenangaben zufolge der weltgrößte Exporteur von tiefgekühlten Kartoffelprodukten wie Pommes frites.

Für Aufsehen hatte ein Aufruf von Romain Cools im April 2020 an die Belgier gesorgt, zweimal statt einmal pro Woche Fritten zu essen. Weil vor allem Exporte ausblieben, blieben Bauern damals auf ihren Kartoffeln sitzen und die Kühlkammern waren randvoll. Ein Jahr danach ist Cools sicher: «Der Aufruf und das Medieninteresse hatten einen positiven Effekt auf die Verkaufszahlen.»

Die berühmten belgischen Frittenbuden wurden von der Krise dagegen weniger kalt erwischt als verarbeitende Industrie und Exporteure. Er tue sich schwer damit, sie als Opfer zu bezeichnen, sagte Bernard Lefèvre, Vorsitzender des nationalen Dachverbands der Frittenbuden-Betreiber Navefri. Denn in der «großen Familie» der Gastronomie hätten die Frittenbuden zumindest durchgehend die Möglichkeit gehabt, etwas zu verkaufen. Umsatzeinbußen von 20 bis hin zu 80 Prozent habe es aber dennoch gegeben, von Touristen abhängige Buden in den Großstädten seien stärker betroffen gewesen.

(dpa)

Kanzleramtschef Braun: Auch ohne Impfpriorisierung noch Wartezeiten

04:36
23.04.2021
Kanzleramtschef Helge Braun warnt vor überzogenen Erwartungen bei einer möglichen Aufhebung der Priorisierung der Corona-Impfungen gewarnt. Auch dann werde es noch Wartezeiten für Impfwillige geben, sagte der CDU-Politiker der «Augsburger Allgemeinen» (Freitag). Braun betonte, die Priorisierung könne man aller Voraussicht nach Anfang Juni aussetzen. «Das heißt nicht, dass dann schon Anfang Juni für alle genug Impfstoff vorhanden sein wird», betonte der Kanzleramtschef. Es bleibe aber dabei, dass man bis zum Sommer jedem ein Impfangebot machen könne.

Braun skizzierte den möglichen Zeitplan wie folgt: «Wenn die Hersteller so liefern, wie sie es uns versprochen haben, dann werden wir im Laufe des Mai so viel Impfstoff bekommen, dass wir allen, die eine Priorisierung haben, ein Impfangebot machen können.» Dann könne man im Juni beginnen, über die Betriebsärzte und über die Hausärzte auch die breite Bevölkerung zu impfen.

Braun appellierte an die Menschen, sich impfen zu lassen. Der Erfolg bei der Bekämpfung der Pandemie hänge nicht nur von der Menge des Impfstoffs ab, sondern auch von der Impfbereitschaft. Die Skepsis sei trotz aller Mahnungen nicht verschwunden. Die Erfahrung mit den Grippeimpfungen zeige, dass noch nicht einmal 50 Prozent der Deutschen dieses Angebot annehmen würden. «Mit so einer Impfquote könnte man die Corona-Pandemie nicht besiegen», mahnte der CDU-Politiker.

Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hatte am Donnerstag in Aussicht gestellt, dass wohl im Juni die Priorisierung beim Impfen gegen das Coronavirus aufgehoben werden könnte.

(dpa)

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