Wann also ist es so weit, dass man das eigene Ticket mit dem digitalen Euro zahlen kann? Kunde sieht das noch nicht so schnell kommen, frühestens in fünf bis zehn Jahren. Und wer wird der größte Wettbewerber? Sie glaubt, dass das vor allem auf den Teil der Welt ankommt, in dem man ist: "Befinde ich mich in einem Teil der Welt, der sonst keinen oder wenig Zugang zu normalen Bankenwesen hat, bekommt die digitale Währung eine ganz andere Bedeutung." Aber man sollte nie vergessen, die Endkunden-Brille aufzusetzen, so Thalhammer - und auch Kunde betont, dass die KundInnen immer auf das Erlebnis und die Convenience achten: "Hauptsache, es gefällt ihnen und macht Spaß, dann nehmen sie es an."

Dr. Diana Mantel

Man muss oft akzeptieren, was der Kunde wünscht, das gilt auch für die Währungen. Der digitale Euro könnte darum die neue Leitwährung werden, die auch Maßstäbe setzen muss. Gilt also, der Winner takes it all? Kunde sieht auf jeden Fall, dass hier nicht unendlich viele Möglichkeiten kommen werden, sondern dass sich einige durchsetzen. Die Features könnten hier wichtig werden: "Die Wege ändern sich, das steht fest", so Kunde. Wird also beispielsweise die chinesische Währung die Leitwährung, dann werden die Kanäle sichtabr und wo das Ganze hingeht. Also wird der digitale Euro ein echtes Scheme? Thalhammer ist da nicht wirklich überzeugt, er sieht hier eher die Rails, die möglicherweise auf Blockchain basieren können. Und auch Kunde erwartet eher nicht, dass der digitale Euro ein eigenes Scheme werden wird. 

Dr. Diana Mantel