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Holetschek: Keine Zeit versäumen bei Impfangebot für Jugendliche

09:24
02.08.2021
Vor den Beratungen der Gesundheitsminister von Bund und Ländern hat sich Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) erneut klar für ein Impfangebot an Jugendliche ausgesprochen. «Wir wollen heute gemeinsam darüber diskutieren und dieses Impfangebot noch einmal deutlich machen», sagte der derzeitige Vorsitzende der Gesundheitsministerkonferenz am Montag im ARD-«Morgenmagazin». «Es ist jetzt wichtig, dass wir auch keine Zeit versäumen.»

Nach einem Vorschlag des Bundesgesundheitsministeriums sollen 12- bis 17-Jährige in allen Bundesländern ein solches Angebot bekommen. Das geht aus einem Beschlussentwurf hervor.

Die Ständige Impfkommission (Stiko) empfiehlt die Impfung trotz heftigen politischen Drucks bisher jedoch nur vor allem Kindern und Jugendlichen mit bestimmten Vorerkrankungen, die ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf haben.

Holetschek sieht in einem Impfangebot keinen Widerspruch zur Stiko: Sie habe diese Möglichkeit eröffnet bei ärztlicher Aufklärung, mit Einwilligung und nach individueller Risikoabschätzung. «Nichts anderes machen wir.» Der CSU-Politiker betonte zugleich, niemandem solle etwas aufgezwungen werden. «Es ist ja ein Impfangebot. Das muss man immer so sagen.»

Stiko wartet weiter ab für Entscheidung zu Impfung von Kindern

08:50
02.08.2021
Die Ständige Impfkommission (Stiko) bleibt trotz politischen Drucks bei ihrer abwartenden Haltung zur Impfung von Kindern und Jugendlichen. Der Stiko-Vorsitzende Thomas Mertens sagte am Montag dem Sender NDR Info, es gebe noch zu wenige Daten über mögliche gesundheitliche Folgeschäden für 12- bis 17-Jährige. «Wir sagen, wir können nicht eine generelle Empfehlung aussprechen, solange wir diesbezüglich nicht die notwendige Datensicherheit haben.»

Politischer Druck für eine schnelle Entscheidung habe keinen Einfluss auf die Stiko, machte Mertens deutlich. «Es kann durchaus sein, dass wir unsere Empfehlung ändern werden, aber sicher nicht, weil Politiker sich geäußert haben», sagte der Stiko-Vorsitzende.

An diesem Montag beraten die Gesundheitsminister von Bund und Ländern über Corona-Impfangebote für Jugendliche. «Es werden nunmehr alle Länder Impfungen für 12- bis 17-Jährige in den Impfzentren anbieten», schreibt das Bundesgesundheitsministerium in einem an die Länder versendeten Beschlussvorschlag.

Die Europäische Arzneimittelbehörde EMA hatte im Mai den Covid-19-Impfstoff von Biontech/Pfizer für Kinder und Jugendliche ab 12 Jahren zugelassen, vor wenigen Tagen folgte auch die Freigabe für Moderna. Für Deutschland empfiehlt die Stiko die Impfung trotz heftigen politischen Drucks bisher jedoch nur vor allem Kindern und Jugendlichen mit bestimmten Vorerkrankungen wie Diabetes oder Adipositas, die ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf haben.