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Ludwigsstadt: Arztpraxis stellt Corona-Impfungen ein

08:48
30.07.2021
Bernhard Schikora hat keine Lust mehr, seine Patienten erst einzubestellen – und ihnen dann wieder abzusagen. Die Lieferzusagen der Impfdosen werde zu selten eingehalten.

Seit Anfang April konnten sich Impfwillige in der Praxis von Bernhard Schikora in Ludwigsstadt gegen Covid-19 immunisieren lassen. Doch damit ist nun Schluss. Aufgrund von Unsicherheiten bei den Lieferungen will man in der Ludwigsstadter Praxis mit den Corona-Impfungen aufhören. „Es ist jede Woche ein Glücksspiel, ob und wie viele Impfdosen wir bekommen“, erklärt Arzthelferin Marietta Dressel. Da vielen Hausärzten dieses Risiko von Anfang an zu hoch gewesen sei, hätten sie mit dem Impfen gar nicht erst angefangen. Dies sei sehr schade, weil so „die Impfbereitschaft in der Bevölkerung nicht gestärkt werden kann“.

Wenn alles funktioniere, könnten in Ludwigsstadt etwa 30 Personen pro Woche eine Spritze erhalten. „Immer eine Woche vorher muss man den benötigten Impfstoff bestellen und sich dann überraschen lassen, was man bekommt“, erläutert Marietta Dressel. Manchmal habe man die gewünschten Impfdosen erhalten, oftmals jedoch weniger. Donnerstags oder freitags bekomme man Bescheid, wie viel von welchem Impfstoff für die Arztpraxis vorgesehen sei. „Manchmal lässt die Rückmeldung auch bis Montag auf sich warten. Daher kommt es häufig vor, die bestellten Impffreiwilligen wieder abbestellen zu müssen“, bedauert Dressel.

Bei den Dosen für die Zweitimpfung habe es bisher meistens geklappt, jedoch nicht in dieser Woche. Keine einzige Impfdosis habe man bekommen. „So müssen alle Termine abgesagt und die Menschen vertröstet und auf den Impfbus oder das Impfzentrum verwiesen werden“, sagt die Arzthelferin.