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US-Behörde empfiehlt wegen Delta wieder Maskentragen

08:15
28.07.2021
Die weitgehende Aufhebung der Masken-Empfehlung für Corona-Geimpfte in den USA galt als Meilenstein im Kampf gegen die Pandemie. Die Delta-Variante zwingt die Experten jetzt dazu, zurückzurudern.

In einer Kehrtwende wegen der hochansteckenden Delta-Variante des Coronavirus empfiehlt die US-Gesundheitsbehörde CDC künftig wieder das Maskentragen.

Auch vollständig Geimpfte sollen in einigen Teilen des Landes, in denen sich das Virus besonders stark ausbreitet, in öffentlichen Räumen wieder Mund und Nase bedecken, wie die Behörde mitteilte. Das gilt auch für Schulen.

US-Präsident Joe Biden rief dazu auf, die neuen Richtlinien zu beachten. "Mehr Impfungen und das Tragen von Masken in den von der Delta-Variante am stärksten betroffenen Gebieten werden es uns ermöglichen, die Art von Lockdowns, Schließungen, Schulschließungen und Störungen zu vermeiden, mit denen wir im Jahr 2020 konfrontiert waren." Die USA würden zu diesen Maßnahmen nicht wieder zurückkehren.

Im Mai hatte die CDC für die allermeisten Situationen das Maskentragen in Innenräumen für vollständig Geimpfte nicht mehr für notwendig gehalten. Die CDC gibt dabei aber nur Empfehlungen ab. Letztlich entscheiden die US-Bundesstaaten selbst.

"Mehrheit der Übertragung durch ungeimpfte Personen"

Zur neuen Einschätzung trugen auch Informationen bei, die eine signifikante Wahrscheinlichkeit der Weitergabe des Virus auch von Geimpften möglich erscheinen lassen. CDC-Direktorin Rochelle Walensky betonte aber, "dass wir glauben, dass die überwiegende Mehrheit der Übertragung bei ungeimpften Personen und durch ungeimpfte Personen erfolgt (...)".

Besonders stark war die Zahl der neuen Fälle zuletzt in vielen südlichen US-Bundesstaaten wie Florida, Missouri oder Arkansas gestiegen. Dort ist die Impfquote besonders niedrig. Knapp 50 Prozent aller Amerikaner - 163 Millionen Menschen - sind vollständig geimpft. Das ist deutlich weniger, als die Regierung für diesen Zeitpunkt angepeilt hatte. Anders als die Zahl der Neuinfektionen ist jene der neuen Todesfälle pro Tag mit knapp 300 aber noch verhältnismäßig niedrig. Im Dezember und Januar lag diese Zahl regelmäßig bei mehr als 3000.

RKI-Papier: Inzidenz ist Leitindikator für Infektionsdynamik

07:04
28.07.2021
Die Inzidenz sollte nach Ansicht des Robert Koch-Instituts weiterhin der Leitindikator für die Infektionsdynamik bleiben. 

Berlin - Das geht aus einem Papier hervor, das RKI-Chef Lothar Wieler am Montag bei einer Schaltkonferenz mit den Chefs der Staatskanzleien der Länder präsentierte.

„Inzidenz ist Leitindikator für Infektionsdynamik (hohe Inzidenzen haben zahlreiche Auswirkungen)“, heißt es in dem Papier, das der Deutschen Presse-Agentur vorliegt und über das zuerst die „Bild“ und „The Pioneer“ berichtet hatten. Die 7-Tage-Inzidenz bleibe wichtig, um die Situation in Deutschland zu bewerten und frühzeitig Maßnahmen zur Kontrolle zu initiieren. Nach Informationen der „Bild“ soll es deshalb in der Schalte zu größeren Diskussionen gekommen sein, weil viele Länder von der Inzidenz als wichtigstem Kriterium abkommen wollen.

Zur aktuellen Lage heißt es in dem Papier, dass die Inzidenzen seit rund drei Wochen wieder stiegen, der Anteil der Hospitalisierungen seit rund zwei Wochen. „Die vierte Welle hat begonnen.“

Hohe Impfquoten alleine seien nicht ausreichend, die vierte Welle flach zu halten, heißt es weiter. Zusätzliche „Basisschutz-Maßnahmen“ seien notwendig, um die vierte Welle so zu senken, dass die Patientenzahlen in Krankenhäusern nicht zu hoch würden. Als Maßnahmen nennt das Papier eine Reduzierung der Kontakte sowie eine Reduktion der Mobilität.

dpa