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Studie: Zwei Drittel der Menschen in Indien haben Corona-Antikörper

13:05
21.07.2021
Zwei Drittel der Menschen in Indien ab sechs Jahren haben Kontakt mit dem Coronavirus gehabt oder eine Corona-Impfung erhalten und entsprechende Antikörper entwickelt. Zu diesem Schluss kommt eine Untersuchung im Auftrag der indischen Regierung mit Proben von mehr als 36 000 Menschen vom Juni und Juli, wie das Gesundheitsministerium mitteilte. Die Ergebnisse seien zwar ein Hoffnungsschimmer, sagte der Chef des Indian Council of Medical Research, Balram Bhargava, bei der Pressekonferenz. Er forderte die Bürger jedoch auch auf, sich nach wie vor an Corona-Regeln zu halten. Denn noch hätten rund 400 Millionen der mehr als 1,3 Milliarden Einwohnerinnen und Einwohner des Landes keine Antikörper.

In Indien gibt es weltweit nach den USA die zweithöchste Zahl an registrierten Coronafällen - insgesamt mehr als 31 Millionen. Doch offensichtlich hat es eine sehr hohe Dunkelziffer. Die Situation hatte sich im April und Mai unter anderem im Zusammenhang mit der dort erstmals entdeckten Delta-Variante des Coronavirus dramatisch zugespitzt. An einigen Tagen wurden 400 000 Neuinfektionen gemeldet. Krankenhäuser waren teils so überlastet, dass Menschen auf Parkplätzen davor starben und der medizinische Sauerstoff ausging. Angehörige mussten selbst bei Krematorien warten.

Inzwischen hat sich die Lage wieder entspannt. Es werden täglich zwischen 30 000 und 40 000 neue Corona-Fälle gemeldet. Angesichts einer niedrigen Impfrate und einer zurückkehrenden Normalität warnen Experten jedoch vor einer dritten Welle. Bislang sind knapp 24 Prozent der Menschen mindestens einmal gegen Corona geimpft und rund 6 Prozent vollständig.

Bei der vorangegangenen Antikörper-Untersuchung in Indien im Februar 2021 und damit vor der zweiten Welle hatten erst 21 Prozent der Menschen Corona-Antikörper. Damals wurden Menschen ab 10 Jahren entsprechend getestet. 

Spahn: Reserve Gesundheitsschutz bereitet auf künftige Krise vor

12:35
21.07.2021
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) sieht Deutschland mit der am Mittwoch beschlossenen Nationalen Reserve Gesundheitsschutz besser auf künftige Krisen vorbereitet. Die Corona-Pandemie habe Abhängigkeiten schmerzlich vor Augen geführt, sagte der CDU-Politiker am Mittwoch in Berlin. «In der Not zu kaufen ist immer teurer», sagte Spahn. Die neue Reserve sei gedacht, um bei Pandemien und bei Katastrophen wie nun im Westen Deutschlands eingesetzt zu werden sowie für den Fall, dass Deutschland Bündnispartnern zur Seite stehen müsse.

Das Kabinett hat am Mittwoch den ersten Teil einer neuen Strategie für den Bevölkerungsschutz beschlossen. Zunächst soll eine «Nationale Reserve Gesundheitsschutz» aufgebaut werden. Mittelfristig soll aber auch die Vorsorge für Krisen wie Hochwasser und größere Brände verbessert werden. Geplant ist ein gemeinsames Krisenzentrum von Bund und Ländern, in dem auch Hilfsorganisationen mitwirken.