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Jugendämter melden Höchststand an Kindeswohlgefährdung

09:50
21.07.2021
Immer mehr Kinder in Deutschland sind bei ihren Erziehungsberechtigten nicht mehr sicher. Wie das Statistische Bundesamt am Mittwoch in Wiesbaden am Mittwoch mitteilte, stellten die Jugendämter im Corona-Jahr 2020 bei rund 60 600 Kindern und Jugendlichen eine Kindeswohlgefährdung fest. Mit einem Zuwachs von neun Prozent gegenüber dem Vorjahr sei damit ein neuer Höchststand erreicht worden. Bereits 2018 und 2019 waren die Zahlen im Vorjahresvergleich jeweils um rund zehn Prozent gestiegen.

Neben einer zunehmenden Sensibilisierung der Bevölkerung könnten auch «die Belastungen von Familien infolge der Lockdowns und der Kontaktbeschränkungen ein Grund für die Zunahme gewesen sein», erklärten die Statistiker. Zugleich sei nicht auszuschließen, dass Fälle etwa wegen der Schulschließungen unentdeckt geblieben seien.

Experten hatten im Zuge der Corona-Pandemie wiederholt vor einer Zunahme der Kindeswohlgefährdung gewarnt. Insgesamt prüften die Jugendämter knapp 194 500 Verdachtsmeldungen, das waren zwölf Prozent mehr als 2019. Deutlich mehr Hinweise kamen demnach im vergangenen Jahr aus der Bevölkerung, dafür aber weniger von Schulen.

Laut der Statistik war etwa jedes zweite gefährdete Kind jünger als acht Jahre und jedes dritte sogar jünger als fünf Jahre. «Während Jungen bis zum Alter von 13 Jahren etwas häufiger betroffen waren, galt dies ab dem 14. Lebensjahr für die Mädchen», hieß es.

Ein Großteil aller gefährdeten Kinder (58 Prozent) wies den Angaben zufolge Anzeichen von Vernachlässigung auf . Bei rund einem Drittel aller Fälle wurden Hinweise auf psychische Misshandlungen, also etwa in Form von Demütigungen, Einschüchterungen, Isolierung und emotionale Kälte gefunden. Auffällig ist dabei, dass diese psychischen Misshandlungen besonders gestiegen sind, und zwar um 17 Prozent. In etwas mehr als einem Viertel der Fälle gab es Anzeichen für körperliche Misshandlungen und in fünf Prozent für sexuelle Gewalt.

Über 47 Prozent der Bevölkerung in Deutschland voll geimpft

09:33
21.07.2021
In Deutschland sind inzwischen 47,3 Prozent der Bevölkerung vollständig gegen das Coronavirus geimpft. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) vom Mittwoch (Stand: 9.35 Uhr) wurden am Dienstag 572 482 Impfdosen verabreicht. Damit sind nun rund 39,3 Millionen Menschen vollständig geimpft. Rund 50,1 Millionen (60,2 Prozent) haben mindestens eine Impfdosis erhalten.

«In keinem anderen Land Europas sind damit mehr Menschen geimpft als in Deutschland», schrieb Gesundheitsminister Jens Spahn am Mittwoch auf Twitter. Das reiche jedoch noch nicht, um die Delta-Variante des Virus einzudämmen.

Unter den Bundesländern lag Bremen dem RKI zufolge mit einem Anteil von 69,1 Prozent mindestens einmal geimpfter Menschen weiter an erster Stelle. Auch bei den vollständig Geimpften belegte Bremen mit 53,5 Prozent den Spitzenplatz. Schlusslicht bei den Erstimpfungen blieb Sachsen (51,1 Prozent), genau wie bei den vollständig Geimpften (43,7 Prozent).