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Holetschek: Neues Messmodell für Corona in Arbeit

12:59
20.07.2021
Bayerns Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) hat sich dafür ausgesprochen, bei zunehmendem Impffortschritt auch die Zahl der Krankenhauseinweisungen in die Beurteilung der Corona-Gefahr einzubeziehen. "Inzidenz ist weiter ein wichtiger Vorwarnwert, wir wissen aber, dass wir sie ergänzen wollen um die Frage der Hospitalisierung", sagte Holetschek am Dienstag. Das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) arbeite gerade an einer Modellierung, wie man Hospitalisierung vor dem Impfen und danach sehen könne und wie man dies ins Verhältnis zur Inzidenz setzen könne.

Eine Arbeitsgruppe der Gesundheitsministerkonferenz solle dies auf eine "einfache, kommunikative Formel" bringen. "Ich bin der Meinung, dass die jetztigen Werte natürlich in der Zukunft höher sein müssen", sagte Holetschek. Das LGL sei dabei, eine Lösung zu erarbeiten.

Zuvor hatte bereits Ministerpräsident Markus Söder erklärt: "Wir werden mit höheren Inzidenzwerten arbeiten müssen. Wenn wir eine Situation haben, in der ungefähr die Hälfte geimpft ist, muss es mindestens die doppelte Inzidenz geben, bevor man überlegt, was man macht", sagte Söder am Samstag.

Am Dienstag zählte das Robert Koch-Institut für Bayern 120 neue Infektionsfälle. Eine Woche zuvor waren es mit 66 nur gut halb so viele. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag am Dienstag bei elf und steige seit Tagen kontinuierlich, sagte Holetschek. 68 Prozent der Volljährigen hätten eine Erstimpfung erhalten, 51 Prozent seien vollständig geimpft.

Der Blick richte sich mit einer gewissen Sorge nach Großbritannien. Dort hat die Regierung praktisch sämtliche Vorsichtsmaßnahmen aufgegeben, die Infektionszahlen steigen rapide.

Online-Redaktion

Bus bietet Corona-Impfungen im Ahrtal an

12:06
20.07.2021
Aus Sorge vor einer Ausbreitung der Corona-Pandemie im Katastrophengebiet haben Landesregierung und Kreisverwaltung im Ahrtal einen Impfbus gestartet. Ohne Anmeldung für einen Termin können sich Bewohner der Region dort impfen lassen, wie das Gesundheitsministerium am Dienstag in Mainz mitteilte. In dem Bus gibt es auch die Möglichkeit zu Corona-Schnelltests. Impfen und Testen seien die beiden wichtigsten Vorkehrungen gegen eine Zunahme von Infektionen, sagte ein Sprecher des Ministeriums. «Angesichts einer Infrastruktur, die so schwer beschädigt ist, ist die Gefahr da.»

Der Bus des Impfzentrums Koblenz sollte am Dienstag in Bad Neuenahr-Ahrweiler mit den dezentralen Impfungen starten. Dabei kommen die Impfstoffe von Biontech sowie von Johnson und Johnson zum Einsatz.

In der Katastrophenhilfe werde «notwendigerweise Hand in Hand» gearbeitet, «oftmals ohne Corona-Schutzmaßnahmen umfänglich einhalten zu können», erklärte Staatssekretär Denis Alt (SPD). «Mit Impfungen und Schnelltests wollen wir den Betroffenen und den zahlreichen Helferinnen und Helfern ein unbürokratisches Schutzangebot machen, um so die Pandemie im Katastrophengebiet im Griff zu behalten.» Der Staatssekretär rief dringend alle bisher noch ungeimpften Erwachsenen im betroffenen Gebiet auf, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. In ganz Rheinland-Pfalz waren bis Montag 46,4 Prozent der Bevölkerung vollständig geimpft.