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Deutlich weniger Kirchenaustritte im Corona-Jahr in Bayern

12:16
14.07.2021

München (dpa/lby) - Die beiden großen Kirchen in Bayern hatten 2020 deutlich weniger Kirchenaustritte zu verzeichnen.

Insgesamt verließen rund 92.900 Menschen die Glaubensgemeinschaften, im Vorjahr waren es 110.700. Bundesweit sah die Entwicklung vergleichbar aus.

Die katholischen Bistümer verzeichneten im Freistaat rund 66.300 Austritte, berichtete die Deutsche Bischofskonferenz am Mittwoch in Bonn. Im Vorjahr waren noch 78.300 Menschen im Freistaat aus der katholischen Kirche ausgetreten. Die Gesamtzahl der Katholiken sank damit in Bayern auf 6,16 Millionen.

Aus der Evangelisch-Lutherischen Kirche traten etwa 26.600 Menschen aus, im Jahr 2019 waren dies noch knapp 32.400, wie die Landeskirche in München mitteilte. Zum Jahresende 2020 zählte die protestantische Kirche 2,25 Millionen Mitglieder, im Jahresvergleich etwa zwei Prozent weniger.

RKI meldet deutlichen Corona-Anstieg bei jungen Erwachsenen

12:13
14.07.2021
In fast allen Altersgruppen war die Sieben-Tage-Inzidenz in den vergangenen Wochen konstant oder sogar rückläufig. Mit einer Ausnahme: Bei den 20- bis 29-Jährigen gibt es wieder mehr neue Corona-Fälle.

Berlin - Der leichte Anstieg der Sieben-Tage-Inzidenz in Deutschland vorige Woche scheint vor allem auf Corona-Infektionen bei jungen Erwachsenen zurückzugehen.

Während sich die Fälle pro 100.000 Einwohner binnen sieben Tagen in fast allen Altersgruppen über mehrere Wochen hinweg ungefähr konstant oder rückläufig entwickeln, haben sie bei den 20- bis 29-Jährigen vor allem in der vergangenen Woche zugenommen. Das geht aus dem jüngsten Lagebericht des Robert Koch-Instituts (RKI) hervor.

Am deutlichsten ist der Trend bei den 20- bis 24-Jährigen, mit einem Anstieg der Sieben-Tage-Inzidenz von 10 auf 19 binnen zwei Wochen. Zum Vergleich: Bei Senioren zwischen 75 und 84 Jahren stagnierte der Wert im gleichen Zeitraum bei 1.

563 Neuinfektionen mehr als in der Vorwoche

Seit mehr als einer Woche steigt die Sieben-Tage-Inzidenz jeden Tag an. Nach RKI-Angaben lag sie am Mittwoch bei 7,1 - am Vortag betrug der Wert 6,5, beim jüngsten Tiefststand am 6. Juli 4,9. Binnen eines Tages meldeten die Gesundheitsämter dem RKI 1548 Corona-Neuinfektionen. Zum Vergleich: Vor einer Woche hatte der Wert bei 985 Ansteckungen gelegen.
Die Inzidenz war in der Pandemie bisher Grundlage für viele Corona-Einschränkungen, etwa im Rahmen der Ende Juni ausgelaufenen Bundesnotbremse. Künftig sollen daneben nun weitere Werte wie Krankenhauseinweisungen stärker berücksichtigt werden.

Deutschlandweit wurde den neuen Angaben zufolge binnen 24 Stunden 28 Todesfälle verzeichnet. Vor einer Woche waren es 48 Tote gewesen. Das RKI zählte seit Beginn der Pandemie 3.738.683 nachgewiesene Infektionen mit Sars-CoV-2. Die tatsächliche Gesamtzahl dürfte deutlich höher liegen, da viele Infektionen nicht erkannt werden.

Die Zahl der Genesenen gab das RKI mit 3.636.800 an. Die Zahl der Menschen, die an oder unter Beteiligung einer nachgewiesenen Infektion mit Sars-CoV-2 gestorben sind, stieg auf 91.287.

Die für die Ausbreitungsgeschwindigkeit des Coronavirus entscheidende Reproduktionszahl lag nach RKI-Daten zuletzt bei 1,11 und befand sich damit seit mehr als einer Woche über dem Wert von 1. Die Zahl bedeutet, dass 100 Infizierte rechnerisch 111 weitere Menschen anstecken. Liegt der Wert anhaltend über 1, steigen die Fallzahlen. Liegt er für längere Zeit unter 1, flaut das Infektionsgeschehen ab. Der R-Wert lag zuvor rund zwei Monate lang deutlich unter 1.