Letztes Update:
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Kronach: Mal wieder eine Neuinfektion

12:00
13.07.2021
Die Inzidenz im Landkreis Kronach bleibt einstellig. Doch die Null ist noch nicht in Sicht. Eine Neuinfektion wurde am Dienstag registriert.

Kronach - Das Landratsamt Kronach hat am Dienstag eine weitere Corona-Neuinfektion gemeldet. Aktuell tragen vier Personen im Kreisgebiet den Virus in sich, zwei davon haben sich in der zurückliegenden Woche angesteckt. Damit liegt die Sieben-Tage-Inzidenz weiterhin bei einem Wert von 3,0. Seit Pandemieausbruch haben sich im Landkreis 4229 Menschen mit Covid-19 infiziert. 4129 von ihnen haben die Infektion überwunden, 96 Frauen und Männer starben.

Bayern will "Impfen am und im Wirtshaus"

11:55
13.07.2021
Das Gesundheitsministerium hat ein Konzept erarbeitet, nach dem sich Impfwillige ohne vorherige Anmeldung und ohne Priorisierung melden könnten. Bei Vereinen, beim Sport, in der Gastronomie - "Impfen am und im Wirtshaus" -, auch an Fast-Food-Restaurants, in Supermärkten. Das Kabinett hat am Vormittag darüber beraten.

München - Mit einfach zugänglichen Impfangeboten will Bayern das Corona-Impftempo erhöhen. Das Kabinett hat am Dienstag über ein entsprechendes Konzept beraten.

Natürlich, so Ministerpräsident Markus Söder (CSU), gebe es auch Menschen, die sich aus gesundheitlichen Gründen nicht impfen lassen könnten. Abgesehen davon: Würde Bayern so weiter in dem Tempo verfahren wie bisher, wäre in 90 Tagen die Bevölkerung im Freistaat durchgeimpft. Söder bemerke aber auch, sagte er, dass die Bereitschaft, sich impfen zu lassen, abnehme. Ziel sei es deswegen, die Impfquote, vor allem unter 16- bis 30-Jährigen, zu steigern. Die entscheidende Frage sei, wie niederschwellige Angebote geschaffen werden könnten - ohne Impfpflicht, ohne Prämie. Der Anreiz soll die Aussicht auf ein freieres Leben sein - dabei gehe es nicht um "eine Currywurst oder ein Bier".

Ein Konzept des Gesundheitsministeriums sehe Impfungen ohne vorherige Anmeldung und ohne Priorisierung vor. Bei Vereinen, beim Sport, in der Gastronomie - "Impfen am und im Wirtshaus" -, auch an Fast-Food-Restaurants, die auf dem Land als Freizeittreff herhielten, in Supermärkten. Es soll Familienimpftage "vielleicht mit einem kleinen Eis für die Jüngeren" geben. "Wir müssen den Sommer nutzen", sagte Söder.

Impfen sei der Weg heraus aus dem Damoklesschwert der Pandemie, betonte Söder. Zwei kleine Pikser für die Freiheit. "Die Lage ist stabil", sagte Söder. "Der Trend geht nach oben." Und der Staat habe seine Aufgaben gemacht - die Bürger müssten lediglich das Angebot nutzen. Auch der französische Weg könnte teilweise für Deutschland spannend sein: "Testen kostet enorme Summen", so der Ministerpräsident. Daher müsse auch darüber nachgedacht werden, ob die Corona-Tests kostenlos bleiben könnten, wenn alle Menschen ein Impfangebot bekommen hätten.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hatte am Montagabend wegen der wieder steigenden Corona-Infektionszahlen unter anderem erklärt, dass PCR-Tests ab Herbst kostenpflichtig werden, sofern sie nicht verschrieben wurden. Auf diese Weise soll die Impfkampagne weiter angekurbelt werden.
Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) warb nochmals für der Impfstoff von AstraZeneca. Von diesem lagerten in den 100 Impfzentren Bayerns derzeit 239 000 Dosen, die keine Abnehmer finden und vom Verfall bedroht sind. Die Haltbarkeit des Impfstoffs laufe Ende Juli ab. Er plädierte dafür, Gespräche mit anderen Ländern zu suchen, um den Impfstoff nicht verfallen lassen zu müssen. Auch Kommunen könnten gegebenenfalls ihre Kontakte ins Ausland nutzen.

Aktuell sei die ansteckendere Delta-Variante in Bayern bereits dominant. "Es geht rasant voran", sagte Söder. Niemand dürfe glauben, dass die Steigerung der Zahl der Neuinfektionen weiterhin so langsam verlaufe wie in den vergangenen Tagen. Der Kampf gegen die Delta-Variante gleiche einem "Wettlauf gegen die Zeit". Er glaube jedoch nicht an einen neuen Lockdown im Herbst.

Was die Impfungen von Schülern angeht, sieht Söder keine Chance darauf, dass die Stiko ihre Einschätzung zur Impfung von Kindern bis zum Start des neuen Schuljahres ändern werde. Deswegen setze Bayern auf Luftfilter in den Schulen. Diese Aufgabe komme im ersten Halbjahr auf die Kommunen zu.