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Landesgartenschau Überlingen wegen zu hoher Inzidenz verschoben

14:00
31.03.2021
Die Landesgartenschau in Überlingen wird wegen zu hoher Corona-Infektionszahlen im Bodenseekreis verschoben. «Aus Sorge, in einer kritischen Phase der Pandemie noch mehr Menschen als ohnehin schon nach Überlingen zu locken, haben wir schweren Herzens die Eröffnung abgesagt», teilte Überlingens Oberbürgermeister Jan Zeitler (SPD) am Mittwoch mit. Zuvor habe er sich mit Landrat Lothar Wölfle (CDU) und der Geschäftsführung der Landesgartenschau abgestimmt.

Da die Landesgartenschau vom Land als botanischer Garten eingestuft werde, dürfe sie während der vom Bodenseekreis verhängten Notbremse nicht öffnen. Der Landkreis hatte am Dienstagabend bekanntgegeben, die sogenannten Notbremse zu verhängen, da die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner in einer Woche drei Tage in Folge über den Wert von 100 gestiegen war. Botanische Gärten dürfen derzeit nur bei einer Inzidenz zwischen 50 und 100 geöffnet werden.

Die erste Landesgartenschau am Bodensee sollte am 9. April beginnen. Der Start soll nun erfolgen, sobald die Inzidenzwerte an fünf Tagen in Folge unter 100 fallen.

(dpa/lsw)

Russland lässt Corona-Impfstoff für Tiere zu

13:28
31.03.2021
Russland hat eigenen Angaben zufolge als erstes Land weltweit einen Corona-Impfstoff für Tiere zugelassen. Seit vergangenem Oktober sei das Vakzin unter anderem an Hunden, Katzen und Nerzen getestet worden, teilte die russische Agraraufsichtsbehörde am Mittwoch mit. Das der Behörde unterstellte Föderale Zentrum für Tiergesundheit hatte das Präparat namens Carnivac-Cov entwickelt. Bei allen geimpften Tieren seien Antikörper nachgewiesen worden, hieß es.

Eine Notwendigkeit, Haustiere weitläufig zu impfen, bestehe derzeit nicht, «weil Stand heute die Risiken einer Covid-19-Ansteckung von Menschen durch Tiere praktisch winzig sind», zitierte die russische Staatsagentur Tass eine Vertreterin der Agraraufsichtsbehörde. Solche Fälle seien bislang nicht wissenschaftlich registriert worden.

Laut Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) sollte die Situation auch bei Haustieren dennoch im Auge behalten werden. Daher sei im vergangenen Sommer in Deutschland eine Meldepflicht für Infektionen mit SARS-CoV-2 bei Haustieren eingeführt worden. Seitdem seien drei Fälle bei Hunden und vier bei Katzen gemeldet worden. Weltweit wurden den Angaben zufolge bei Katzen rund 90 und bei Hunden 60 Fälle gemeldet.

Ein Impfstoff für Tiere könne in Zukunft möglicherweise die Verbreitung von Virusmutationen verhindern, heißt es in der russischen Mitteilung. Außerdem verwies die Behörde auf die für eine Mutation von Sars-CoV-2 besonders anfälligen Nerze.

Ein Zoo in San Diego in den USA hatte bereits Menschenaffen mit einem speziell für die Tiere entwickelten Impfstoff geimpft. Nach Informationen des FLI habe es bisher allerdings keine Tierimpfungen im großen Stil gegeben, wie eine Sprecherin des Instituts sagte. In der EU gebe es nach eigenem Kenntnisstand bisher keinen zugelassenen Tierimpfstoff gegen das Coronavirus. Russland wolle vermutlich seine Nerzfarmen aufrechterhalten.

In vielen Ländern hat es laut FLI Corona-Infektionen bei Nerzen gegeben, die sich als hochempfänglich für SARS-CoV-2 erwiesen hätten. Dänemark hatte alle Nerze auf Farmen - mehrere Millionen Tiere - töten lassen und begründete dies damit, dass das Coronavirus in den Tieren mutiert sei und sich auf den Menschen übertragen habe.

(dpa)

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