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Wut in den Niederlanden - Kirchenbesucher greifen Journalisten an

14:47
28.03.2021
Gottesdienstbesucher haben in den Niederlanden an zwei Orten Journalisten mit Gewalt angegriffen. Die orthodox-protestantischen Kirchen in Urk und Krimpen aan den Ijssel hatten am Sonntagmorgen trotz der strengen Corona-Regeln und öffentlicher Kritik die Türen für Hunderte Besucher geöffnet. Gottesdienste fanden ohne Einhaltung von Schutzmaßnahmen statt. Journalisten, die darüber berichteten, wurden vor den Kirchen angegriffen.

In Krimpen an den Ijssel bei Rotterdam hatte ein 43-jähriger Mann nach Angaben von Augenzeugen einen TV-Reporter getreten und geschlagen. Der Mann war wenig später aus dem Gottesdienst geholt und dann festgenommen worden, wie die Polizei mitteilte. In Urk im Nordosten von Amsterdam fuhr ein Mann mit einem Auto absichtlich einen TV-Kameramann an. Zuvor waren dort auch Reporter von Kirchenbesuchern getreten worden, wie auf TV-Bildern zu sehen ist. Die Journalisten sollen den Angaben zufolge leicht verletzt worden sein.

Polizei und Politiker nannten die Gewalt unakzeptabel. Justizminister Ferd Grapperhaus erklärte: «Der unabhängige Journalismus ist notwendig für einen demokratischen Rechtsstaat.» Auch Abgeordnete mehrer Parteien reagierten wütend. «Lasst Journalisten ihre Arbeit machen», schrieb die Fraktionsvorsitzende der Sozialdemokraten, Lilianne Ploumen, auf Twitter.

Zuvor hatte bereits Premier Mark Rutte die Kirchen als verantwortungslos kritisiert, weil sie trotz des Lockdowns Hunderte von Menschen zu Gottesdiensten zuließen. Religiösen Gemeinschaften können Versammlungen nach der Verfassung nicht verboten werden. Bisher hielten sich aber die meisten Gemeinschaften an die Regeln und ließen zu Gottesdiensten höchstens 30 Besucher zu.

(dpa)

Fortsetzung von Pilotprojekt mit Corona-Tests in Kultur unklar

14:46
28.03.2021
Das Pilotprojekt in Berliner Kultureinrichtungen mit coronagetestetem Publikum liegt vorläufig auf Eis. «Wir haben zur Osterruhe vom 1. bis 5. April aufgerufen», hieß es am Sonntag dazu von Seiten der Senatssprecherin. «Und das bedeutet jetzt auch für die Modellprojekte, dass diese erst mal nicht stattfinden können und verschoben werden müssen.» Danach müsse die Lage neu bewertet werden. «Wann die Modellprojekte dann weitergeführt werden, werden wir uns genau ansehen und von der Entwicklung der Infektionszahlen abhängig machen.»

Das Pilotprojekt «Testing» umfasst mehrere Veranstaltungen in der Hauptstadt. Nach einem Theaterabend im Berliner Ensemble und Konzerten in der Philharmonie und im Konzerthaus organisierte die Clubcommission am Samstagabend ein Konzert im «Säälchen».

Die über Ostern geplanten drei Termine waren bereits ausgesetzt und dafür Ersatz gesucht worden. Betroffen war die Volksbühne Berlin, die nicht verschieben konnte und deswegen abgesagt hat, die Staatsoper Unter den Linden mit Wolfgang Amadeus Mozarts «Le nozze di Figaro» und die Deutsche Oper Berlin mit «Francesca da Rimini» von Riccardo Zandonais. Die beiden Opernabende sollten bisher auf die Woche nach Ostern verschoben werden. Je nach Entwicklung könnten sie nun ganz entfallen.

(dpa)

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