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Kremlchef Putin ruft zu Corona-Impfungen auf

14:45
28.03.2021
Russlands Präsident Wladimir Putin hat seine Landsleute aufgerufen, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen. Wenige Tage nach seiner ersten Injektion unter Ausschluss der Öffentlichkeit sagte der Kremlchef, wer sich «sicher fühlen, nicht krank werden oder nach einer Erkrankung keine schwerwiegenden Folgen haben möchte», sollte sich impfen lassen. In Russland sind immer noch vergleichsweise wenige Menschen geimpft. Nach Putins Angaben haben erst 4,3 Millionen Menschen die beiden notwendigen Spritzen erhalten. Das sind knapp drei Prozent der Bevölkerung des Riesenreichs mit seinen 146 Millionen Einwohnern.

Zugleich verteidigte der Präsident im Staatsfernsehen seine Entscheidung, sich am vergangenen Dienstag nicht vor laufenden Kameras impfen zu lassen. Er habe die anderen Staatschefs nicht «nachäffen» wollen, die sich zuvor öffentlich spritzen ließen. Zudem meinte er, dass solche Impfaktionen leicht zu fälschen seien. Statt eines Vakzins könne eine Kochsalzlösung verabreicht werden. Er verriet auch weiterhin nicht, welchen der drei russischen Impfstoffe er erhalten hat. «Nur mein Arzt weiß das», sagte der 68-Jährige.

Russland hat neben dem international bekannten Impfstoff Sputnik V zwei weitere: EpiVacCorona und seit einem Monat CoviVac. Am Sonntag meldeten die russischen Behörden etwa 9000 Corona-Neuinfektionen. Ende vergangenen Jahres waren es täglich weit mehr als 20 000.

(dpa)

Hofmann verpasst nach Corona-Infektion wohl Spiel gegen Freiburg

14:14
28.03.2021
Borussia Mönchengladbachs Fußball-Profi Jonas Hofmann rechnet nach seiner Corona-Infektion und der Heimreise von der deutschen Nationalmannschaft nicht mit einem Einsatz im Bundesliga-Spiel gegen den SC Freiburg. «Das wird wahrscheinlich nichts», sagte Hofmann der «Bild» mit Blick auf die Partie am kommenden Samstag. «Aber ich mache zu Hause ein Programm, um mich fit zu halten.» Weiterhin habe er keine Symptome, sagte der 28-Jährige. Am Montag werde er voraussichtlich erneut getestet werden.

Hofmann hatte die Auswahl des Deutschen Fußball-Bunds vor dem ersten WM-Qualifikationsspiel gegen Island (3:0) wegen eines positiven Corona-Tests verlassen und sich in Quarantäne begeben müssen. Auch seine Kontaktperson Marcel Halstenberg von RB Leipzig musste für die drei Länderspiele aussetzen.

(dpa)

Testpflicht für Unternehmen im April? Kanzleramtschef macht Druck

14:13
28.03.2021
Noch müssen Unternehmen ihren Mitarbeitern keine Corona-Tests anbieten. Ermöglicht die überwiegende Mehrheit der Arbeitgeber ihren Angestellten das Testen allerdings nicht freiwillig, soll die Pflicht kommen. Im April könnte es so weit sein.

In der Debatte um eine mögliche Corona-Testpflicht für Unternehmen macht Kanzleramtsminister Helge Braun Druck. «Es gibt eine Selbstverpflichtung der Unternehmen, dass jeder Mitarbeiter, der nicht im Homeoffice ist, zweimal pro Woche getestet wird. Bis Anfang April soll die Struktur dafür stehen», sagte der CDU-Politiker der «Bild am Sonntag». Wenn zu wenige Firmen diese Möglichkeit bis Anfang April anbieten, müssten die Unternehmen dazu verpflichtet werden, kündigte Braun an.

Ab welchem Anteil die Pflicht konkret eintreten solle, sagte Braun nicht. «Wir haben keine Quote festgelegt. Klar ist, wenn es nicht Zweidrittel bis Dreiviertel der Firmen sind, ist es zu wenig.» Kanzlerin Angela Merkel (CDU) hatte in der vergangenen Woche von «Richtung 90 Prozent» gesprochen. Merkel kündigte eine Entscheidung für Mitte April an.

Ihr Parteikollege und Niedersachsens Wirtschaftsminister Bernd Althusmann sprach sich am Sonntag gegen eine Testpflicht aus. «Ich vertraue hier auf Einsicht und Eigenverantwortung», sagte Althusmann dem «Handelsblatt». Auch der Direktor des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW), Michael Hüther, kritisierte in der Zeitung eine Testpflicht, weil es bereits eine große Testbereitsschaft in der Wirtschaft gebe. «Eine Testpflicht ist deshalb zum gegebenen Zeitpunkt vor allem eine Misstrauenserklärung der Politik an die Unternehmen in ihrer Gesamtheit, für die es keine Grundlage gibt», sagte Hüther.

SPD-Chef Norbert Walter-Borjans sprach sich am Samstag unabhängig von einer Quote für eine Testpflicht in Unternehmen aus. «Es braucht sofort eine bundesweite Testpflicht für Unternehmen», sagte er der «Neuen Osnabrücker Zeitung». Zweimal pro Woche müssten die Arbeitgeber alle Angestellten testen. «Für einen freiwilligen Test-Appell ist es viel zu spät, weil einfach nicht alle Betriebe mitmachen.»

Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) setzt dagegen auf eine Selbstverpflichtung der Betriebe. Das hatte Heil noch am Freitag im ZDF-«Morgenmagazin» bekräftigt. «Aber wenn das nicht passiert, muss auch klar sein, werden wir ein verpflichtendes Testangebot machen», wendete Heil ein.

Gesamtmetall-Chef Stefan Wolf hält eine Verpflichtung für den falschen Weg: «Logistisch ist das schlicht nicht umsetzbar. Hinzu kommt: Die Tests stehen gar nicht in ausreichender Stückzahl zur Verfügung und die Beschränkung auf die Betriebe ist grob unfair», sagte er der «Bild am Sonntag».

In Berlin ist die Testpflicht für Unternehmen seit Samstag bereits beschlossene Sache. Arbeitgeber würden verpflichtet, ihren Mitarbeitern künftig zweimal in der Woche einen Corona-Test zu ermöglichen, kündigte der Regierende Bürgermeister Michael Müller an. Außerdem kommt eine Homeoffice-Pflicht für Unternehmen. Laut Senat ist Berlin das erste Bundesland, das diesen Schritt geht, weil die Regeln auf Bundesebene nicht ausreichten und Firmen zu wenig aktiv geworden seien. Demnach sollen Berliner Unternehmen künftig 50 Prozent ihrer Büroarbeitsplätze im Homeoffice anbieten.

(dpa)

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