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Elternbeirat fordert Corona-Impfangebote für Schüler ab 16 Jahren

13:19
28.03.2021
Der Landeselternbeirat hat ein Corona-Impfangebot für Schüler ab 16 Jahren gefordert. So könne verhindert werden, dass die Jugendlichen kurz vor dem Schulabschluss durch eine Corona-Erkrankung aus der Bahn geworfen werden, sagte der Chef des Verbandes, Michael Mittelstaedt, der Deutschen Presse-Agentur am Sonntag. Unter anderem geht das Gremium mit dieser Forderung in die Diskussion mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) an diesem Montag. «Die Hoffnungen der Eltern auf dieses Gespräch sind gewaltig.» Ihre Wünsche ließen sich auf die Formel «Präsenz und Sicherheit» bringen.

An dem Treffen zum Thema Schulöffnungen nehmen auch der Landesschülerbeirat sowie mehrere Lehrerverbände wie die GEW und der Philologenverband teil. Für die Landesregierung sind auch Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) und Gesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) eingeladen.

(dpa)

Anfangs nur rund 300 Teilnehmer bei «Querdenken»-Demo in Darmstadt

12:48
28.03.2021
Gut eine Woche nach der Demonstration von Tausenden Menschen in Kassel gegen die Corona-Maßnahmen haben sich am Sonntag in Darmstadt anfangs nur rund 300 Menschen an einem Protest der «Querdenken»-Bewegung beteiligt. Diese Zahl schätzte die hessische Polizei am frühen Nachmittag. Genehmigt waren für den Protest nach Polizeiangaben maximal 1500 Teilnehmer. Mehrere hundert Polizisten waren zur Sicherheit im Einsatz. Laut Polizei blieb die Lage vorerst ruhig. Zugleich begannen mehrere Gegendemonstrationen.

In Kassel hatten vor gut einer Woche mehr als 20 000 Menschen demonstriert - erlaubt waren nur 6000. Es kam zu teils gewalttätigen Auseinandersetzungen. Viele Teilnehmer hielten sich nicht an Auflagen wie das Tragen eines Mund-Nasen-Schutzes. Insgesamt gab es in Kassel mehrere Kundgebungen, auch von Gegendemonstranten. Kritiker hatten der Polizei dort ein zu zurückhaltendes Auftreten bei der Demo der Corona-Maßnahmen-Gegner vorgeworfen.

(dpa)

Malle trotz Pandemie - Urlauber wehren sich gegen Kritik

12:47
28.03.2021
Der deutsche Familienvater in Palma de Mallorca, kariertes Hemd, leicht ergraut, verdreht entnervt die Augen. Schon wieder ein Journalist, der wissen will, ob er nicht ein schlechtes Gewissen habe, wo doch in Deutschland so dringend von dem Osterurlaub auf Malle abgeraten werde. Er schüttelt kurz den Kopf, dann geht er wortlos weiter. Eigentlich könnte der Urlaub für die Deutschen hier ganz entspannt sein: Sie haben die Insel fast für sich allein, denn aus anderen Ländern ist kaum jemand da. Vor allem nicht die Briten, die nicht nach Mallorca reisen dürfen. Aber fliegende Händler, die sonst den Touristen mit bunten Decken, Sonnenbrillen und Armbändern auf die Pelle rücken, sind von Journalisten mit Mikrofon und Kamera abgelöst worden.

Viele der Deutschen sind aber auch gesprächig, wollen die Insel und damit auch ein bisschen ihre eigene Reiseentscheidung verteidigen. Ein junges Paar aus Frankfurt erzählt, dass sie zuhause aus Angst vor dem Ärger lieber niemandem auf die Nase gebunden haben, wo es über Ostern hingeht. «Dabei strengen sich hier alle an, um die Maßnahmen einzuhalten», sagen die beiden. Schnappschüsse wollen sie dieses Jahr aber auf keinen Fall bei Instagram hochladen.

Auch Abdul Nasser aus Baden-Württemberg rechtfertigt seine Reise mitten in der Corona-Pandemie. «Seit anderthalb Jahren war ich nicht unterwegs. Das fühlt sich an wie im Gefängnis», erzählt er. Ein bisschen Bammel vor einer Ansteckung habe er schon. «Aber in Deutschland ist das nicht anders.» Die Corona-Zahlen der Balearen sind im Vergleich zu Deutschland derzeit tatsächlich relativ niedrig. Die Inzidenz liegt bei 28, in Deutschland steigt sie stetig, zuletzt auf fast 130.

Da Baden bei einer Wassertemperatur von 14 Grad nur etwas für Hartgesottene ist, nutzen viele Deutsche den Urlaub für einen Einkaufsbummel in den Shoppingzentren oder schlendern durch Palmas Altstadt. Zwar sind die Innenräume der Cafés und Restaurants geschlossen, aber unter tiefblauem Himmel und in der Sonne schon sommerlichen Temperaturen lässt es sich bei Bier und Kaffee auch gut auf den Terrassen der Gaststätten aushalten. Zwar ist ab 17.00 Uhr Sperrstunde, aber im Hotel kann man sich noch bis 22.00 Uhr im Restaurant amüsieren.

Eine andere Verteidigungslinie für den Mallorca-Urlaub lautet, dass man ja eigentlich lieber ganz woanders wäre, auf Norderney oder an der Ostsee oder beim Skifahren etwa. «Das dürfen wir aber nicht. Da blieb nur noch Mallorca übrig», meinte ein Ehepaar bei der Ankunft am Flughafen Son Sant Joan. Mallorca als Plan B sozusagen.

«Ich stehe zu meiner Entscheidung», sagt Otto aus Düsseldorf, der mit Frau und Sohn angereist ist. «Die Bundesregierung ist derzeit so inkonsequent. Wenn sie die Reisewarnung aufheben, dann müssen die Politiker damit rechnen, dass die Leute in den Urlaub fahren.» Der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach solle erstmal Beweise vorlegen, wenn er den örtlichen Gesundheitsbehörden Trickserei bei den Corona-Zahlen vorwerfe. «Daher habe ich auch keine Angst vor einer Ansteckung», bekräftigt Otto.

(dpa)

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