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Werner räumt "unglückliche" Kommunikation zu Öffnungen ein

12:37
22.02.2021
Erfurt - Gesundheitsministerin Heike Werner (Linke) hat Kommunikationsfehler der Landesregierung bei der Öffnung der Grundschulen und Kindergärten am Montag eingeräumt, nachdem es dabei kurzfristig Änderungen gegeben hatte.

"Es war unglücklich, dass das genau vor dem Wochenende am Freitagnachmittag passierte", sagte Werner am Freitag in Erfurt. Das Ministerium hatte am Freitag angesichts hoher Inzidenzwerte in einigen Thüringer Landkreisen per Erlass kurzfristig angeordnet, dass Öffnungen im eingeschränkten Regelbetrieb nur in Landkreisen möglich sind, in denen es in den vergangenen sieben Tagen weniger als 200 Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner gegeben hat. Bei einer Sieben-Tage-Inzidenz zwischen 150 und 200 wurde die Schließung den betreffenden Kreisen empfohlen, sie konnten aber selbst darüber entscheiden.


Ursprünglich war dieses Vorgehen so nicht geplant gewesen - weswegen es massive Kritik unter anderem von Kommunen und Lehrergewerkschaften hagelte. Diese Kritik halte sie "dann auch aus", sagte Werner. Das Ministerium habe aber nach Abwägung kurzfristig entscheiden müssen. "Es kann immer wieder zu Situationen kommen, in denen wir eine Notbremse einlegen müssen und sich Planungen auch kurzfristig ändern", so Werner. Die Sieben-Tage-Inzidenz bei Corona-Infektionen in Thüringen war nach zwischenzeitlichem Abwärtstrend seit Anfang vergangener Woche wieder kontinuierlich gestiegen.

Kräftiger Umsatzeinbruch der Thüringer Industrie

12:31
22.02.2021
Erfurt - Der Einbruch der Industrie ist im Corona-Jahr 2020 in Thüringen stärker ausgefallen als im ostdeutschen Durchschnitt.

Die Erlöse der Industriebetriebe verringerten sich nach Angaben des Statistischen Landesamtes von Montag im vergangenen Jahr um 7,8 Prozent auf rund 29,9 Milliarden Euro. Dagegen betrug der Umsatzrückgang im Schnitt in Ostdeutschland lediglich 5,1 Prozent, bundesweit fiel er allerdings mit 8,8 Prozent höher aus. Das Umsatzminus der Thüringer Industriebetriebe war prozentual im Inland und im Export fast gleich hoch.

Das hatte Konsequenzen für die Arbeitsplätze. Trotz Kurzarbeit für Zehntausende Arbeitnehmer gingen Industriejobs verloren. Die Zahl der Beschäftigen verringerte sich nach Angaben des Landesamtes um 3,5 Prozent auf etwa 144 000. Im ostdeutschen Durchschnitt betrug der Jobverlust 2,6 Prozent. Thüringen gilt zusammen mit Sachsen als das ostdeutsche Bundesland mit der höchsten Industriedichte.

FDP-Fraktionschef Thomas Kemmerich erklärte zu den Zahlen: "Es zeigt sich, dass auf Dauer die Einbrüche in der Wirtschaft nicht zu kompensieren sind - auch nicht durch Hilfsgelder." Der Industrie müsse ermöglicht werden, Wertschöpfung zu betreiben statt auf tröpfelnde Hilfen zu warten.