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Staatssekretär: Impfstoffproduktion absichern und ausbauen

09:38
27.02.2021
Die Bundesregierung hat große Pläne für einen stärkeren Ausbau der Impfstoffproduktion gegen das Coronavirus in Deutschland. Wirtschaftsstaatssekretär Andreas Feicht sagte der Deutschen Presse-Agentur: «Wir sind nicht alleine auf der Welt, wir tragen große Verantwortung in Europa und international, vor allem mit Blick auf die ärmeren Länder. Unser Ziel sind daher Impfstoffe "made in Germany" in einer Größenordnung, die auch signifikant zur Versorgung der Weltbevölkerung beitragen kann.»

Feicht hat die Leitung eines Staatssekretärsausschusses übernommen, dem eine neue Taskforce Impfstoffproduktion berichtet. Die Taskforce selbst wird vom Chef der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, Christoph Krupp, geleitet. Die Taskforce soll am Montag ihr operatives Geschäft starten. Sie soll mit den betroffenen Unternehmen rechtzeitig gegensteuern, wenn Engpässe in der Impfstoff-Produktion drohen. Am schleppenden Start der Impfkampagne in Deutschland hatte es massive Kritik gegeben.

«Eine zentrale Lehre aus der Krise ist, dass wir die Produktion gerade bei Impfstoffen, medizinischen Produkten und Vorprodukten in Deutschland und Europa wieder stärken müssen», sagte Feicht. Auch sei eine stärkere Diversifizierung in den Lieferketten notwendig, hierbei sei auch die Wirtschaft selbst gefragt.

Im Wirtschaftsministerium seien in einer ersten Phase der Corona-Krise im vergangenen Jahr Förderprogramme für die Produktion von Filtervlies und Schutzmasken aufgesetzt worden, sagte Feicht und sprach von einem großen Erfolg. «Aktuell stehen schon zusätzliche Produktionskapazitäten für mehr als 2 Milliarden Schutzmasken jährlich aus Investitionsvorhaben zur Verfügung, die das Bundeswirtschaftsministerium fördert.»

Der nächste Schritt sei nun, die Impfstoffproduktion abzusichern und auszubauen. Dies habe auch eine industriepolitische Dimension. Der Staatssekretärsausschuss und die Taskforce hätten drei übergreifende Ziele, so Feicht: «Kurzfristig geht es darum, die Produktionsprozesse für Impfstoffe und Impfstoffzubehör in Deutschland so zu unterstützen, dass die erforderlichen Impfdosen für alle Bürgerinnen und Bürger, die sich in diesem Jahr impfen lassen wollen, auch bereitgestellt werden können. Denn die Geschwindigkeit bei der Impfkampagne ist natürlich auch für alle Folgefragen, wie Lockerungen für die Wirtschaft, von entscheidender Bedeutung.»

Mittelfristig gehe es darum, eine Industriestruktur in Deutschland und Europa so aufzubauen und zu verstärken, dass eine Versorgung der Bevölkerung mit Impfstoffen gewährleistet sei. «Und ebenfalls industriepolitisch geht es darum, Deutschlands Stellung bei der Erforschung und Produktion von Impfstoffen mit neuartigen Technologien wie der mRNA-Technologie noch weiter auszubauen und langfristig zu sichern.»

(dpa)

Dreyer: «Die Menschen sind total gestresst»

09:37
27.02.2021
Der Corona-Lockdown setzt den Bürgern nach Ansicht der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) zunehmend zu. Die Menschen machten zwar immer noch diszipliniert mit, sagte Dreyer der «Saarbrücker Zeitung» (Samstag). «Aber dass sie total gestresst sind von Corona ist ja auch klar.» Das betreffe vor allem jene, die um ihre Existenz bangten, und auch jene, die an der Grenze der Belastung seien - wie beispielsweise Familien.

Dreyer rechnete damit, dass beim nächsten Corona-Gipfel der Ministerpräsidenten mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) am 3. März ein «Perspektivplan» beschlossen werde. «Wir arbeiten zwischen den Ländern und dem Bund im Hintergrund sehr hart daran, die unterschiedlichen Vorstellungen, die es dazu gibt, zusammen zu führen», sagte Dreyer. «Das wird bis Mittwoch auch gelingen.» Nach den Schulen und Kitas sowie den Friseuren gehe es nun zuerst um Perspektiven für den Einzelhandel und für die Kultur.

Ebenso werde man über Gastronomie im Außenbereich und die Öffnung von Hotels und Ferienwohnungen sprechen. «Perspektivplan heißt aber nicht: Morgen ist alles offen», betonte die SPD-Politikerin.

(dpa)

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