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Corona-Infektionsrate im Südwesten nähert sich kritischer Schwelle

18:32
26.02.2021
Die Zahl der Corona-Neuinfektionen pro 100 000 Einwohner binnen einer Woche ist trotz fortgesetztem Lockdown in Baden-Württemberg wieder leicht gestiegen und liegt nur noch knapp unter der kritischen Schwelle von 50. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag nach Angaben des Landesgesundheitsamts in Stuttgart vom Freitag (Stand 16.00 Uhr) bei 49,3.

Das Ziel der Politik ist es, die Zahl der Neuinfektionen landesweit mindestens unter 50 zu halten, damit die Gesundheitsämter weiter in der Lage sind, alle Kontaktpersonen nachzuverfolgen. Zuletzt hatte Baden-Württemberg trotz langsam steigender Zahlen immer noch den bundesweit niedrigsten Wert.

Am Donnerstag lag die 7-Tage-Inzidenz im Südwesten bei 48,8, am Mittwoch bei 47,6, am Dienstag bei 45,5, am Montag bei 44,8. Zum Vergleich: Vor gut einem Monat lag sie noch bei knapp 90, kurz vor Weihnachten über 200.

Da die angedachte Schwelle von 35 für weitere Lockerungen derzeit kaum erreichbar ist, wird bei Bund und Ländern nun überlegt, unter welchen Umständen der Lockdown gelockert werden kann. Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Grüne) hatte vor der nächsten Bund-Länder-Konferenz am kommenden Mittwoch eine schrittweise Öffnung von Geschäften, Restaurants und Museen mit Hilfe von Schnelltests vorgeschlagen.

Am Freitag meldete das Landesgesundheitsamt, dass 18 von 44 Stadt- und Landkreisen über dem Grenzwert von 50 gemeldeten Fällen pro 100 000 Einwohner an sieben Tagen liegen. Der Landkreis Schwäbisch Hall hat mit 137,7 weiter mit Abstand die höchste Sieben-Tage-Inzidenz.

Das Landesgesundheitsamt meldete 947 neue Corona-Infektionen, die Zahl aller Fälle im Südwesten seit Beginn der Pandemie stieg auf 315 552. Die Zahl der Menschen, die mit oder an Sars-CoV-2 starben, stieg um 17 auf 8055. Als genesen gelten 294 084 Menschen.

Zumindest einmal geimpft worden sind in Baden-Württemberg inzwischen über 470 028 Menschen, zwei Impfungen haben 245 497 Menschen bekommen (Stand: 25.02.2021, 23.55 Uhr).

(dpa)

WHO vermisst Kooperation für eine Ausweitung der Impfstoff-Produktion

18:31
26.02.2021
Um die Produktion von Impfstoffen gegen das Coronavirus deutlich anzukurbeln, müssen aus Sicht der Weltgesundheitsorganisation (WHO) endlich bestimmte Hürden fallen. Es gehe um Technologie-Transfer, freiwillige Lizenzen oder den befristeten Verzicht auf geistiges Eigentum, sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus am Freitag in Genf. In einer Jahrhundertkrise wie dieser, sei der Moment für solche Schritte gekommen. «Wir stellen mangelnde Zusammenarbeit und sogar erheblichen Widerstand fest.» Eine Ausweitung der Produktionskapazitäten wäre ein wichtiger Schritt, um Impfstoffe auch in den ärmeren Ländern schnell verteilen zu können. Davon würden alle Staaten profitieren, so Tedros.

Jüngst hatten sich Indien und Südafrika bei der Welthandelsorganisation (WTO) dafür eingesetzt, die Patente von Pharmafirmen auf Corona-Impfstoffe vorübergehend aufzuheben. Die Gespräche bei der WTO verliefen ergebnislos. Die reichen Länder argumentierten, dass es nicht genügend Produktionsfirmen gebe. Die Pharmaindustrie will verhindern, dass der Patentschutz angetastet wird. Investitionen in Medikamentenforschung lohnten sich nur, wenn die Firmen bei Erfolg damit auch Geld verdienen können, heißt es.

(dpa)

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