Portugals Regierungschef António Costa hat angekündigt, dass sein Land fünf Prozent der Corona-Impfstoffe mit afrikanischen Ländern teilen werde. Dabei habe er vor allem Länder im Blick, in denen Portugiesisch gesprochen werde, sagte er am Freitag nach zweitägigen Videoberatungen der Staats- und Regierungschefs der Europäischen Union. Damit folgt Portugal einem Vorschlag von Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron, der geworben hatte, die reicheren Länder sollten möglichst schnell vier bis fünf Prozent ihrer Impfstoffmengen abgeben. Auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier warb dafür, Impfstoffe zu teilen.
Am Donnerstagabend hatten sich die 27 Staats- und Regierungschefs in einer Erklärung zu internationaler Hilfe bekannt. «Wir bekräftigen unsere Solidarität mit Drittländern und betonen, dass wir entschlossen sind, unsere globale Reaktion auf die Pandemie zu verstärken», heißt es in dem Schreiben. Die EU sei bereit, einen «fairen» Anteil für den sogenannten ACT-Accelerator (Access to Covid-19 Tools Accelerator) beizutragen. Die Bemühungen für eine gerechte Verteilung der Impfstoffe in der Welt sind im ACT-A mit der Covax-Initiative gebündelt, die die WHO und die Impfallianz Gavi vorantreiben.