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Antigentests in Österreichs Schulen: Bisher 1500 positive Fälle

13:35
26.02.2021
Bei den Corona-Tests in Österreichs Schulen sind seit der Rückkehr zum Präsenzunterricht am 8. Februar rund 1500 positive Fälle entdeckt worden. Allein in der nun dritten Woche seien es 904 gewesen - 619 bei Schülern sowie 285 bei Lehrern und Verwaltungspersonal, teilte ein Sprecher des Bildungsministerium am Freitag mit. Insgesamt wurden seit Montag 1,4 Millionen Tests in den Schulen gemacht. «Es ist gut, dass wir die Fälle finden. Nur so kann man die Schulen aufhalten», sagte ein Sprecher des Ministeriums.

Alle 1,1 Millionen Schüler müssen sich selbst mindestens einmal die Woche mit einem sogenannten Nasenbohrer-Test in der Schule auf eine etwaige Infektion untersuchen. Dabei wird ein Abstrich aus dem vorderen Bereich der Nase genommen. Weil die Grundschüler die gesamte Woche über im Präsenzunterricht sind, müssen sie sich zweimal wöchentlich testen. «Die Kinder kommen irrsinnig gut damit zurecht», meinte der Sprecher des Ministeriums.

Anfängliche Skepsis sei schnell verflogen, hieß es. Im Fall eines positiven Ergebnisses würden die betroffenen Schüler in einem separaten Raum betreut sowie die Eltern und die Gesundheitsbehörden informiert. Die folgenden PCR-Tests zur Überprüfung eines Resultats bestätigten in 80 Prozent der Fälle den positiven Selbsttest.

(dpa)

Bundestag segnet neue Corona-Hilfen ab

13:34
26.02.2021
Lockdown, Maskentragen, Homeoffice - die anhaltenden Einschränkungen wegen der Corona-Pandemie zehren nicht nur an den Nerven, sie kosten Bürger und Unternehmen oft auch viel Geld. Familien, Geringverdienern, Restaurants und Unternehmen mit Verlusten greift die schwarz-rote Koalition jetzt unter nochmals die Arme. Dazu hat das Regierungsbündnis zwei Pakete geschnürt, die am Freitag im Bundestag beschlossen wurden. Doch Opposition und Wirtschaft ist das nicht genug. Und auch die Länder dürfen - voraussichtlich Anfang März - ihre Meinung noch kundtun.

Union und SPD hatten die neuen Hilfen nicht nur mit den ungewöhnlichen Belastungen, etwa Ausgaben für Schutzmasken und Schnelltests, für die Bürger begründet. Sie sollen auch die Konjunktur ankurbeln und die Menschen dazu bewegen, wieder mehr Geld auszugeben. Bereits im vergangenen Jahr hatte es so ein Konjunkturprogramm gegeben - manche Maßnahmen wirkten gut, andere kaum, wie Konjunkturforscher herausfanden. Um folgende Hilfen geht es dieses Mal:

KINDERBONUS

Für jedes Kind, das in diesem Jahr Kindergeld bekommt, gibt es einen Bonus von einmalig 150 Euro. Ausgezahlt wird das Geld im Mai - und zwar automatisch ohne Antrag. Den Bund kostet das rund 2,1 Milliarden Euro. Nach Angaben von Familienministerin Franziska Giffey (SPD) erhalten mehr als zehn Millionen Familien den Bonus. Gerade in der Krise bräuchten sie Stabilität und Sicherheit.

Letztlich können aber nicht alle Eltern den Bonus komplett behalten: Bei der Steuer wird er, wie auch das Kindergeld, mit dem Kinderfreibetrag verrechnet. Pauschal kann man sagen: Je höher das Einkommen, desto weniger bleibt davon übrig. Auf Hartz IV und den Unterhaltsvorschuss wird der Bonus dagegen nicht angerechnet, Geringverdiener profitieren also am meisten davon.

Im vergangenen Jahr hatte es sogar einen Kinderbonus von 300 Euro gegeben. Damals wirkte die Maßnahme einer Studie zufolge besser als die gleichzeitige Senkung der Mehrwertsteuer. Von den eingesetzten gut vier Milliarden Euro seien wohl knapp zwei Drittel für zusätzlichen Konsum genutzt werden, fand das Institut für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) bei einer Befragung heraus. Der Bonus habe dort geholfen, wo der Bedarf besonders groß sei, etwa um Anschaffungen für den Online-Unterricht zu bezahlen.

ZUSCHUSS ZUR GRUNDSICHERUNG

Erwachsene Geringverdiener, Langzeitarbeitslose und Sozialhilfebezieher sollen ebenfalls einen Zuschuss von einmalig 150 Euro bekommen. Das Sozialministerium begründet das mit höhere Ausgaben durch die Pandemie, etwa für Hygieneartikel und zusätzliche Mahlzeiten zuhause. Das Geld soll im ersten Halbjahr ausgezahlt werden. Zugleich soll es auch weiterhin schnell gehen, Leistungen aus den Grundsicherungssystemen zu beantragen - langwierige Prüfungen bleiben bis Jahresende ausgesetzt.

Sozialverbände sowie Grüne und Linke sind von der einmaligen Hilfe enttäuscht. Grünen-Fraktionschefin Katrin Göring-Eckardt hatte von einer «mickrigen Einmalzahlung» gesprochen. Der Sozialverband VdK forderte einen monatlichen Zuschuss statt eines «Tropfens auf den brennend heißen Stein». Der Sozialverband Deutschland betonte, auch andere Familien mit wenig Geld bräuchten Hilfe.

MEHRWERTSTEUER IM RESTAURANT

Seit Monaten sind die Restaurants wieder zu und können ihre Verluste auch kaum durch das Liefergeschäft auffangen. Die Bundesregierung will ihnen steuerlich unter die Arme greifen: Auf Speisen in der Gastronomie soll auch weiterhin der ermäßigte Mehrwertsteuersatz von 7 statt 19 Prozent anfallen. Das kann allerdings erst wirken, wenn die Gastronomie wieder öffnen darf - deshalb soll die Steuersenkung auch bis Ende 2022 gelten. Bisher war sie bis zum Sommer befristet. Die Bundesregierung rechnet damit, dass die Restaurants und Bars so im Jahr Steuern in Höhe von 3,4 Milliarden Euro sparen.

STEUERHILFE FÜR UNTERNEHMEN

Unternehmen, die in der Corona-Krise Verluste machen, sollen durch eine Steuerhilfe liquider werden. In größerem Umfang als bisher sollen sie Verluste aus 2020 und 2021 steuerlich mit Gewinnen aus dem Vorjahr verrechnen können. Dadurch sinken etwa Vorauszahlungen, ohne den sogenannten Verlustrücktrag würden sie zudem zu viel gezahlte Steuern erst später zurückbekommen.

Wirtschaftsverbänden und Teilen der Opposition geht das nicht weit genug: Die Summe und der Zeitraum für den Verlustrücktrag müssten deutlich angehoben werden, forderten acht Verbände zuletzt in einer Stellungnahme. Die Bundesregierung plant derzeit eine Obergrenze von zehn Millionen Euro, die mit dem jeweiligen Vorjahr verrechnet werden dürfen. Die Verbände kritisieren, viele Unternehmen könnten davon für 2021 kaum profitieren, weil sie 2020 keinen Gewinn gemacht hätten. Auch die Union plädiert hier für Nachbesserungen.

(dpa)

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