Die künftige Corona-Strategie von Bund und Ländern muss nach Ansicht von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder auch einen Sicherheitspuffer für Virusvarianten beinhalten. «Wir dürfen nicht die Nerven verlieren. Wir brauchen ein nachvollziehbares Konzept, das sowohl bei besser werdenden Inzidenzen Öffnungen vorsieht, aber auch die Möglichkeit der Sicherheit bietet, wenn es schlechter wird», sagte der CSU-Chef am Freitag der Deutschen Presse-Agentur in München. Am nächsten Mittwoch (3. März) will die Ministerpräsidentenkonferenz (MPK) mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) über das weitere Vorgehen in der Pandemie beraten.
«Die Beschlüsse der MPK dürfen keine Einbahnstraße nur für Öffnungen sein, sondern sie müssen auch einen Sicherheitspuffer für den Fall haben, dass es durch die Mutationen schlechter werden wird», betonte Söder. Deswegen dürfe es keine überstürzte Hektik beim Tempo der Öffnungen geben, diese müssten «in vernünftigen und belastbaren Schritten» erfolgen.
«Wir dürfen jetzt keine unüberlegten Experimente machen, sondern brauchen kluge Schritte. Natürlich sind regionale Öffnungsmodelle sinnvoll. Aber ich bin sehr zurückhaltend und skeptisch, jetzt einfach alles den Ländern freizugeben», sagte Söder. Bund und Länder müssten weiter an einer gemeinsamen Grundphilosophie festhalten. «Denn eines ist klar, es kann schnell gehen. Heute alles gut, morgen ist man Hotspot.» Corona bleibe weiter gefährlich, daher dürfe niemand in eine Öffnungshektik verfallen. «Wir müssen weiter Schritt für Schritt vernünftig agieren. Öffnen ja, aber mit Vernunft.»
Zudem forderte Söder auch für Deutschland ein Schnelltestkonzept, «das langfristig trägt und in der Praxis umsetzbar ist. Dabei ist entscheidend zu klären, wie viele Schnelltests in kürzester Zeit für Deutschland mobilisierbar sind», sagte er. Ferner brauche es zeitnah eine Schnelltest-App, mit der geklärt werden könne, wie ein selbst durchgeführter Schnelltest für das Gesundheitsamt eine nachprüfbare Grundlage sein könne.