Vor dem EU-Videogipfel hat Bundesaußenminister Heiko Maas eingeräumt, dass bei der Beschaffung von Corona-Impfstoffen durch die Europäische Union Fehler gemacht wurden. Trotzdem verteidigte er das gemeinsame Vorgehen am Donnerstag im Bundestag.
«Die Beschaffung der Impfstoffe hätte besser laufen können. So etwas einzugestehen, ist auch eine unumgängliche Voraussetzung, um aus Fehlern für die Zukunft zu lernen», sagte der SPD-Politiker. Die Alternative sei aber ein europäisches Wettrennen um knappe Impfstoffe gewesen, der wenige durchgeimpfte Länder mitten in einem krisengeschüttelten Kontinent zum Ergebnis gehabt hätte. «Es hätte die Europäische Union zerrissen, davon bin ich fest überzeugt», betonte Maas.
Bundeskanzlerin Angela Merkel und ihre EU-Kollegen beraten am Donnerstagnachmittag (ab 15.00 Uhr) über den gemeinsamen Kampf gegen die Pandemie. Dabei geht es insbesondere um die Beschleunigung der Corona-Impfungen und ein Abbremsen der gefürchteten Virusvarianten. Thema soll auch der Streit über verschärfte Grenzkontrollen Deutschlands und anderer Länder sein. Der EU-einheitliche Corona-Impfpass steht ebenfalls auf der Tagesordnung.