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Brauer: Bier im Wert von Millionen weggeschüttet

11:50
22.02.2021
Die monatelange Schließung der Kneipen und Restaurants hat für Brauereien nach Darstellung des Branchenverbandes schwerwiegende Folgen. Sie verkaufen kaum Fassbier und verlieren so wichtige Einnahmen, wie die Betriebe in einem Offenen Brief beklagen. «Ware im Wert von vielen Millionen Euro, deren Haltbarkeitsdatum überschritten wurde, musste bereits vernichtet werden», heißt es in dem am Montag veröffentlichten Schreiben. Neben Gaststätten, Restaurants, Kneipen und Bars fehlten auch Feste als Verkaufsort für Fassbier.

Bei den Hilfsprogrammen gingen die 1500 Bauer nach eigenen Angaben bisher weitgehend leer aus. Viele von ihnen seien handwerkliche Familienbetriebe. «Wenn Bund und Länder hier nicht gezielt, entschieden und schnell mit finanzieller Unterstützung gegensteuern, droht vielen unserer Betriebe die Insolvenz», heißt es weiter.

Laut Statistischem Bundesamt verkauften die Brauer allein im vergangenen Jahr 5,5 Prozent weniger Bier als 2019. Die Branche fordert eine Erstattung für verderbliche Ware, die nicht verkauft werden kann, eine Ausweitung von Hilfen auf Brauereigasthöfe, Erleichterungen bei Steuern und KfW-Krediten sowie eine Öffnungsstrategie für die Gastronomie.

(dpa)

Corona-Krise lässt Exporte der Süßwarenindustrie sinken

11:37
22.02.2021
Die Exporte der deutschen Süßwarenindustrie sind 2020 wegen der Corona-Krise erstmals seit 20 Jahren gesunken. Insgesamt seien 2,2 Millionen Tonnen Süßwaren und Knabberartikel exportiert worden, 1,3 Prozent weniger als im Vorjahr, berichtete der Bundesverband der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI) am Montag in Bonn. Der Exportumsatz sank sogar um 2,5 Prozent auf rund 8,5 Milliarden Euro. Mengenmäßig geht rund die Hälfte der deutschen Süßwarenproduktion in den Export.

«Im Gegensatz zu anderen Krisen hat die Pandemie die Branche trotz ihrer großen Diversifizierung bei den Exportzielmärkten insgesamt getroffen und nicht nur in einzelnen Regionen», betonte der BDSI-Vorsitzende Bastian Fassin.

Eine Hauptursache für die Einbußen im Export seien die verschiedenen Einschränkungen des Wirtschaftslebens in den wichtigsten Zielmärkten, betonte der Süßwaren-Verband. Während in Deutschland zumindest der Lebensmitteleinzelhandel durchgehend geöffnet blieb und die Menschen einkaufen konnten, wo sie wollten, war dies in anderen Ländern durch Einschränkung der Bewegungsfreiheit nicht der Fall.

Als weiterer Faktor kamen logistische Hürden hinzu. Vor allem zeitweise geschlossene Grenzen führten zu Schwierigkeiten und Verzögerungen in den Lieferketten sowie deutlich höheren Kosten.

Auch pandemiebedingt gestiegene Arbeitslosigkeit und dadurch sinkende Haushaltseinkommen in wichtigen Exportmärkten machten sich laut BDSI bemerkbar. Hierdurch sei die Nachfrage nach Süßwaren aus Deutschland gesunken, die gerade in Drittländern eher hochpreisiger seien.

Doch nicht nur das Exportgeschäft, auch die Geschäftslage der mittelständisch geprägten deutschen Süßwarenindustrie insgesamt hat sich laut BDSI wegen der Corona-Krise verschlechtert. Bei einer im Januar durchgeführten Konjunkturumfrage des BDSI unter seinen Mitgliedern beurteilten 65 Prozent der Unternehmen die Geschäftslage zu Jahresbeginn 2021 schlechter als vor einem Jahr.

Zwar stieg der Süßwarenabsatz im deutschen Lebensmitteleinzelhandel, doch konnten die Zuwächse die Einbrüche im Export und in wichtigen Vertriebskanälen wie dem Süßwarenfachhandel, der Gastronomie, an Flughäfen oder auf Volksfesten und Weihnachtsmärkten oft nicht ausgleichen. Zudem fehlten durch die langen Kontaktbeschränkungen für die Süßwarenbranche wichtige Geschenkanlässe.

(dpa)

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