Letztes Update:
20210222113804

Verhandlung per Videoschalte - Corona digitalisiert die Justiz

11:36
22.02.2021
Immer mehr Gerichte im Land verhandeln per Webcam. Mehr als 1200 Richtern im Land stünde bereits Software für Videoverhandlungen zur Verfügung, teilte Justizminister Guido Wolf (CDU) am Montag in Stuttgart mit. Bis vor einem Jahr hätten Videoverhandlungen noch ein Nischendasein geführt. Aber in der Pandemie habe man die Gunst der Stunde erkannt und die Voraussetzungen in kürzester Zeit ausgebaut. Videoverhandlungen würden auch die Jahre nach Corona prägen, wenn sie auch nie Präsenzverhandlungen ganz ersetzen könnten, sagte Wolf.

Besonders Schlichtungsgespräche an Arbeitsgerichten eigneten sich für Videoverhandlungen, sagte der Präsident des Arbeitsgerichts, Eberhard Natter. Bereits 50 Prozent der Güteverhandlungen am Arbeitsgericht Stuttgart würden etwa per Videoverhandlung durchgeführt. Von 33 Richtern im Zivilbereich am Landgericht Mannheim hätten bereits 31 Richter per Video verhandelt, sagte Richter am Landgericht Jens Gomm. Er sprach von 30 Verhandlungen pro Woche. «Die Anlagen sind eigentlich ständig im Einsatz.»

(dpa/lsw)

Deutlich mehr Bürgschaften und Garantien für Firmen im Südwesten

11:12
22.02.2021
Finanzielle Rückendeckung in Form von Bürgschaften und Garantien ist bei Firmen im Südwesten im Corona-Jahr 2020 deutlich gefragter gewesen als zuvor. Die Bürgschaftsbank übernahm 2546 Bürgschaften und Garantien mit einem Volumen von fast 462 Millionen Euro, wie sie am Montag in Stuttgart mitteilte. 2019 waren es 1789 mit einem Volumen von zusammen rund 303 Millionen Euro, also jeweils deutlich weniger. Das zeige, dass man gerade in Krisenzeiten für den Mittelstand ein verlässlicher Partner sei, sagte Bürgschaftsbank-Vorstand Guy Selbherr. Das den Firmen ermöglichte Kredit- und Beteiligungsvolumen stieg um rund 200 auf gut 702 Millionen Euro.

Um Unternehmen in der Krise besser helfen zu können, waren die Möglichkeiten der Bürgschaftsbanken und Beteiligungsgesellschaften im vergangenen Jahr erweitert und neue Programme aufgelegt worden.

Selbherr verwies darauf, dass es trotz Corona auch bei Neugründungen und Betriebsübergaben an Nachfolger einen Schub gegeben habe. «Es wird also keinen verlorenen Jahrgang geben in diesem Bereich», sagte er.

Nur geringe Unterschiede im Vergleich zum Vorjahr gab es bei den Aktivitäten der Mittelständischen Beteiligungsgesellschaft. Sie ging 99 Beteiligungen mit einem Gesamtvolumen von 33,6 Millionen Euro ein. 2019 waren es drei weniger, dafür lag das Volumen mit 33,9 Millionen Euro etwas höher. Einen deutlichen Zuwachs gab es aber auch hier bei Neugründungen und Unternehmensnachfolgen.

(dpa)

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