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Biontech-Gründer: Impfstoff-Dosis für 15 bis 30 Euro angeboten

08:29
20.02.2021
Die Hersteller Biontech und Pfizer haben ihren Impfstoff nach Angaben des Biontech-Gründers Ugur Sahin im Sommer 2020 allen Industriestaaten zu einem Preis zwischen 30 und 15 Euro angeboten. Das Preismodell habe man im Juli für alle Industrieländer mit entsprechend großen Bestellmengen errechnet, sagte Sahin der «Bild» (Samstag). «Am 22. Juli haben wir den USA-Vertrag auf Basis der neuen Parameter unterschrieben, aus dem die 19,50 Dollar ersichtlich waren. Dieses Preismodell haben dann alle Industriestaaten erhalten.»

Die EU-Kommission hatte sich im Herbst in einem Rahmenvertrag zunächst 300 Millionen Dosen des Impfstoffs des Mainzer Herstellers Biontech und des US-Konzerns Pfizer gesichert. Der Preis blieb unter Verschluss. Die nach einem neuartigen Verfahren entwickelten mRNA-Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna sind deutlich teurer als herkömmliche Mittel, wie etwa der Impfstoff von Astrazeneca.

Sahin zufolge war bis zum Sommer unklar, wie die Rahmenbedingungen der Produktion des Impfstoffs aussehen würden. «Wir hatte in den Jahren 2019 und 2020 zunächst nur selbst in kleinen Mengen Dosen für unsere klinischen Studien hergestellt», sagte er der «Bild». Für die ersten 2000 Dosen habe man Kosten von 1,5 Millionen Euro gehabt. «Die Infrastruktur für die Massenproduktion gab es nicht. Wir wussten zum damaligen Zeitpunkt schlicht noch nicht, wie sich die Produktion genau skalieren lässt, was genau die Studien bezüglich der mRNA-Dosierung ergeben und wie die Produktionsabläufe und Kosten genau sein werden.» Im Sommer habe man dann innerhalb von drei Wochen gemeinsam mit der US-Firma Pfizer das Preismodell erarbeiten können.

(dpa)

17 Millionen Euro mehr für Kreise zur Corona-Kontaktnachverfolgung

08:27
20.02.2021
In Baden-Württemberg erhalten die Stadt- und Landkreise 17,32 Millionen Euro zusätzlich für den Einsatz externer Kräfte bei der Corona-Kontaktnachverfolgung. Wie aus einer Kabinettsvorlage von Gesundheitsminister Manfred Lucha (Grüne) für die Sitzung des grün-schwarzen Ministerrats am Dienstag hervorgeht, sollen die Kreise mit dem Geld mehr Personal rekrutieren. 

Wie es in der Kabinettsvorlage weiter heißt, befinden sich die Infektionszahlen nach wie vor - wenn auch derzeit sinkend - auf einem hohen Niveau und das Ausbruchsgeschehen sei weiterhin diffuser als noch im Frühjahr des vergangenen Jahres. Gleichzeitig bestehe die Besorgnis einer weitläufigen Ausbreitung der hoch ansteckenden Corona-Mutationen B.1.1.7 und B.1.351.

Die Virusvarianten, die sich auch im Land zunehmend ausbreiteten, bedeuteten einen deutlich erhöhten Arbeitsaufwand. Neben der eigentlichen Nachverfolgung von Kontaktpersonen müssten zusätzlich auch deren Haushaltsangehörige der ersten Kategorie ermittelt und in häusliche Isolation geschickt werden. Mit den anstehenden Lockerungen des bestehenden Lockdowns sei mit einem Anstieg des Infektionsgeschehens zu rechnen. Der Personalbedarf werde daher bis auf Weiteres unverändert hoch bleiben.

Das Land unterstütze die Finanzierung externer Aushilfskräfte in den regionalen Gesundheitsämtern bislang mit rund acht Millionen Euro - befristet bis zum 30. April 2021.

Aktuell sind in Baden-Württemberg laut Zeitung 555 Teams zur Kontaktnachverfolgung mit mehr als 2700 Personen im Einsatz. Haben die Gesundheitsämter nicht genügend Personal, können sie extern Hilfe beantragen. Dies geschieht unter anderem durch Abordnungen des Landes oder durch die befristete Beschäftigung externer Kräfte. Auch die Bundeswehr verstärkt die Gesundheitsämter vor Ort - hier müssen die Kreise für die Unterbringungs- und Sachkosten aufkommen.

(dpa/lsw)

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