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Russland weist von der Leyens Kritik an Impf-Politik zurück

10:50
19.02.2021
Moskau hat Kritik von EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen an der russischen Impf-Politik zurückgewiesen. Man habe von der Leyens Einschätzung «perplex» zur Kenntnis genommen, nach der Russland anderen Staaten Millionen Dosen seines Präparats Sputnik V anbiete, aber beim Impfen der eigenen Bevölkerung nicht ausreichend vorankomme, hieß es in einer Mitteilung der russischen EU-Botschaft. Das sei «entweder ein Versuch, das Thema in unbegründeter und in der Tat bedauerlicher Weise zu politisieren» oder zeuge von Unwissenheit. Russland habe wiederholt betont, dass die Impfung der eigenen Bevölkerung Priorität habe.

Sputnik V ist nach russischen Angaben mittlerweile in insgesamt 29 Ländern registriert. Im eigenen Land sollen derweil jüngsten Zahlen zufolge erst rund 2,2 Millionen Menschen mindestens eine von zwei notwendigen Injektionen bekommen haben. Das entspricht etwa 1,5 Prozent der Bevölkerung des riesigen Landes - im internationalen Vergleich ein geringer Anteil.

(dpa)

Spahn: Kein Automatismus bei weiteren Corona-Lockerungen

10:37
19.02.2021
Bundesgesundheitsminister Jens Spahn hat angesichts der Öffnungen von Grundschulen und Kitas in der kommenden Woche vor Erwartungen an automatische Folgeschritte gewarnt. Der Beginn von Schulen und Kitas löse «Mobilität in sehr großem Umfang» aus, sagte der CDU-Politiker am Freitag in Berlin. Dann seien jeden Tag viele Millionen Kinder auf dem Weg, dazu Eltern, Lehrkräfte und Erzieherinnen. Daher sei es wichtig zu schauen, wie sich dies nach einer Woche oder zehn Tagen im Infektionsgeschehen niederschlage.

So gern man beim Weg aus dem Corona-Lockdown ein Vorgehen nach dem Motto «Schritt eins, eine Woche später Schritt zwei» hätte, sei dies aber nicht möglich, machte Spahn deutlich. «Der Automatismus geht nicht. Wir müssen schauen, was Schritt eins mit sich bringt, ob wir es weiterhin unter Kontrolle behalten oder ob wir dann lieber mit Schritt zwei warten.»

Bei der Aufnahme des Präsenzbetriebs in Schulen komme es auf Konzepte etwa mit Wechselunterricht und Abstand an. Spahn ließ erkennen, dass er eine frühere Priorisierung von Grundschullehrern und Kita-Personal bei Impfungen ermöglichen will, da Abstandsregeln für sie nicht durchgehend einzuhalten seien. Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder hatten um eine Prüfung gebeten.

(dpa)

Virus-Varianten: RKI rechnet mit mehr Corona-Ausbrüchen

10:36
19.02.2021
Das Robert Koch-Institut rechnet in den kommenden Wochen mit mehr Corona-Ausbrüchen. «Wir stehen möglicherweise erneut an einem Wendepunkt. Der rückläufige Trend der letzten Wochen setzt sich offenbar nicht mehr fort», sagte Präsident Lothar Wieler am Freitag. Die Fallzahlen stagnierten, in vielen Bundesländern sei ein Plateau entstanden. Doch das sei zu hoch. «Wir wissen noch nicht genau, ob die besorgniserregenden Varianten dabei eine Rolle spielen», sagte Wieler. Der Anteil der Variante B 1.1.7. steige jedoch rasant an. Deshalb erwarte er in den kommenden Wochen mehr Ausbrüche. «Auch unter jüngeren Menschen. Es werden auch mehr junge Erwachsene, Jugendliche und auch Kinder erkranken.»

«Wir müssen uns darauf einstellen, dass die Bekämpfung der Pandemie dadurch auch schwieriger wird», sagte Wieler. Es werde schwieriger, das Ziel eines niedrigen Inzidenz-Niveaus zu erreichen. «Jede unbedachte Lockerung beschleunigt das Virus und wirft uns zurück. Dann stehen wir in ein paar Wochen genau wieder an dem Punkt, wo wir Weihnachten waren.»

Wieler appellierte erneut an die Bundesbürger, Kontakte auf das nötigste einschränken, sich möglichst draußen zu treffen, möglichst nicht zu verreisen sowie Masken über Mund und Nase zu tragen. «Auch im Büro, im Auto und in öffentlichen Verkehrsmitteln». Er riet dazu, Impfangebote anzunehmen. Alle Impfstoffe in Deutschland seien sicher, wirksam und sie schützten.

Das Virus habe eine Boost erhalten. «Es macht große Sprünge, und da dürfen wir nicht rückwärtsgehen.» Alle Maßnahmen wirkten aber auch gegen neue Virus-Varianten. Deshalb gebe keinen Grund, sich entmutigen zu lassen.

(dpa)

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