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Diebe wegen Corona erfolgloser

07:18
19.02.2021
Die Corona-Krise hat auch Einbrechern und Dieben im Südwesten das Leben schwerer gemacht. Die Zahl ihrer registrierten Beutezüge ist im vergangenen Jahr weiter drastisch gesunken. Die Polizei registrierte nach Angaben des Innenministeriums 15 Prozent oder 24 000 weniger Diebstähle im Vergleich zum Vorjahr. In den vergangenen fünf Jahren ist die Zahl in Baden-Württemberg somit um mehr als 77 000 Fälle gesunken. Details sollen in der Polizeilichen Kriminalstatistik präsentiert werden, die am Freitag (11.00) in Stuttgart im Detail vorgestellt wird.

Zumindest in Zeiten der Pandemie ist der Trend weniger überraschend: Geschäfte sind seit Monaten geschlossen, es herrscht kaum Betrieb auf den Bahnhöfen, Volksfeste und Weihnachtsmärkte sind fast komplett ausgefallen. «Vor allem beim Taschendiebstahl haben sich die Tatgelegenheitsstrukturen verändert, denn der Mindestabstand macht es den Dieben deutlich schwerer», sagte Innenminister Thomas Strobl (CDU) im Vorfeld der Veröffentlichung der offiziellen Zahlen.

Auch Einbrecher hatten es im vergangenen Jahr deutlich schwerer. Wegen des Lockdowns und anderer Einschränkungen durch die Pandemie sank die Zahl der Wohnungseinbrüche im vergangenen Jahr und im Vergleich zu 2019 von 6418 auf 4696, das entspricht einem Rückgang um knapp 27 Prozent und dem geringsten Wert seit 50 Jahren, wie aus den Zahlen des Landesinnenministeriums in Stuttgart hervorgeht.

Strobl sieht den Grund im Rückgang bei den Einbrüchen in der verstärkten Arbeit der Polizei in diesem Bereich und dem Kampf gegen die bandenmäßig organisierte Kriminalität. Allerdings würden Einbrecher auch durch coronabedingte Einschränkungen an Beutezügen gehindert, hatte eine Sprecherin des Landeskriminalamtes Ende des vergangenen Jahres mit Blick auf die ersten Schätzungen gesagt. Viele Menschen arbeiteten im Homeoffice und gingen seltener aus. Auch der sonst übliche Anstieg zur sogenannten dunklen Jahreszeit im Spätherbst und Winter sei im vergangenen Jahr wegen des Lockdowns ausgeblieben.

Dagegen hat die Corona-Pandemie Betrugsdelikte im Südwesten verstärkt. Täter nutzten die Pandemielage für kriminelle Zwecke aus, hatte das Innenministerium zuletzt mitgeteilt. Mit sogenannten Enkeltricks spielten Kriminelle etwa eine Infektion mit dem Coronavirus vor, um Geld zu erhalten.

Mit der Kriminalstatistik im Frühjahr liefert das Innenministerium alljährlich einen genauen Überblick über die Entwicklungen.

(dpa/lsw)

Corona kostet Allianz 1,3 Milliarden Euro

07:10
19.02.2021
Die Allianz hat das Jahr 2020 trotz coronabedingten Gewinneinbruchs besser überstanden als von manchen Börsenfachleuten erwartet. Der Nettogewinn sank um 14 Prozent auf 6,8 Milliarden Euro, wie Europas größter Versicherungskonzern am Freitag in München mitteilte. Das Unternehmen bezifferte die «negativen Covid-19-Effekte» im operativen Ergebnis auf 1,3 Milliarden Euro. Der Umsatz des Konzerns sank leicht um 1,3 Prozent auf 140 Milliarden Euro. Manche Analysten hatten größere Einbußen erwartet, doch lief insbesondere das vierte Quartal gut für die Allianz.

Gut lief auch die Vermögensverwaltung, das zweite Standbein neben dem eigentlichen Versicherungsgeschäft. Zum Jahresende verwaltete die Allianz insgesamt knapp 2,4 Billionen Euro eigenes und fremdes Gelder, so viel wie nie zuvor. Davon waren 1,7 Billionen Kundengelder, die der Allianz knapp 33 Milliarden Euro mehr als ein Jahr zuvor anvertraut hatten.

Ziel für 2021 ist ein operatives Ergebnis von 12 Milliarden Euro plusminus einer Milliarde. 2020 waren es 10,8 Milliarden gewesen.

(dpa)

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