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Markus Söder: Corona-Impfung für Sportler erst mit genügend Impfstoff

14:01
18.02.2021
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder lehnt eine Impfung von Profisportlern gegen das Coronavirus wegen des Mangels an Impfstoffen derzeit ab. Wenn genügend Impfstoff da sei, könne man über alles reden, sagte der CSU-Politiker am Donnerstag in der Sendung «Matchball Becker» im Fernsehsender Eurosport. «Aber im Moment ist es einfach wichtig, dass die, die sterben können, wirklich hoch gefährdet sind, die müssen geimpft werden. Und deswegen sind Sportler nicht die erste Priorität», sagte Söder in dem Interview.

Erste Priorität sei dann lieber, dass die Sportler sich an die Regeln hielten. Und mit Blick auf Australian Open im Tennis sagte er: «Weil, dass es funktionieren kann, sieht man ja.» Den Mangel an Impfstoffen erklärte er damit, dass «nicht optimal im Impfstoffmanagement gearbeitet wurde». Man habe «zu spät, zu wenig und ehrlicherweise glaube ich auch ein bisschen geizig bestellt».

Der Hobby-Tennisspieler sei anfangs skeptisch wegen des Turniers in Melbourne gewesen, das mit Zuschauern ausgetragen wird. «Oh, Australian Open, ist das eine gute Idee mit Zuschauern?», fragte Söder. Die Australier hätten ihn aber überzeugt. «Man muss ja sagen, dass Australien ein sehr konsequentes, ein sehr restriktives Management hat, ein sehr erfolgreiches», sagte der 54-Jährige.

Söder sprach sich dafür aus, dass Profisport unter bestimmten Voraussetzungen auch zu Zeiten der Coronavirus-Pandemie weiter stattfinden soll. Es gebe die Diskussion, ob Profis ihren Sport überhaupt ausüben sollten. «Wenn sie es vernünftig machen und sich an die Regeln halten: Ja. Wenn es Beruf ist und man sich an die Regeln hält», sagte der Ministerpräsident.

(dpa)

Bayerische Landräte und OBs fordern Kurskorrekturen in Corona-Politik

14:00
18.02.2021
Vor einer Schalte mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU) und Ministerpräsident Markus Söder (CSU) fordern mehrere bayerische Landräte und Oberbürgermeister Kurskorrekturen in der Anti-Corona-Politik: unter anderem klarere Öffnungsperspektiven und eine Orientierung nicht mehr nur an Sieben-Tage-Inzidenzwerten. Vor allem Kommunen mit konstant niedrigen Corona-Infektionszahlen wollen raschere Lockdown-Lockerungen insbesondere für den Einzelhandel. Die Videoschalte mit der Kanzlerin ist für diesen Freitag angesetzt.

Niemand wolle das Erreichte allzu leichtfertig aufs Spiel setzen, gerade mit Blick auf die Ausbreitung der Virusmutationen, sagte etwa der Kemptener Oberbürgermeister Thomas Kiechle (CSU) der Deutschen Presse-Agentur. Kempten habe aber seit Tagen eine Inzidenz von etwa 20. Wenn sich dieser Trend verstetige und auch im Umland sichtbar sei, werde man langsame Öffnungen einfordern. «Unter klaren Hygienekonzepten müssen kulturelle Veranstaltungen, Kinovorführungen, Zugang zum Einzelhandel und auch zur Gastronomie bei definierter Zugangsbeschränkung wieder möglich sein», erklärte Kiechle.

Der Unterallgäuer Landrat Alex Eder (Freie Wähler) forderte einen «zügigen, kontrollierten Ausstieg» aus dem Lockdown. Er verlangte zudem, die Sieben-Tage-Inzidenz als «alleiniger Auslöser» von grundrechtseinschränkenden Maßnahmen müsse überdacht werden. Ausschlaggebend müsse daneben auch die gesundheitliche Lage sein, also die Schwere der Erkrankungen und die Situation in den Kliniken.

Auch der Schweinfurter Oberbürgermeister Sebastian Remelé (CSU) sagte: «Aus meiner Sicht ist es nicht sinnvoll, sich ausschließlich an Zahlenwerten, also festgelegten Inzidenzwerten zu orientieren. Wichtig wäre meiner Meinung nach, die Lage vor Ort, insbesondere aber die Leistungsfähigkeit des Gesundheitswesens zu betrachten und danach die Situation einzuordnen und entsprechende Maßnahmen zu treffen.»

Der Bayreuther Landrat Florian Wiedemann (Freie Wähler) erklärte: «Selbstverständlich braucht es auch weiter Vorsicht und Umsicht. Wichtig ist aber auch, dass wir unseren Bürgerinnen und Bürgern Zuversicht geben, indem Öffnungsstrategien aufgezeigt werden.»

(dpa)

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