Die Vorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Bildung in Baden-Württemberg (GEW), Monika Stein, fordert bessere Bedingungen für Corona-Schnell-Tests an Schulen und Kitas. Die Hürde, diese Tests zwei Mal wöchentlich beim Hausarzt oder in der Apotheke durchzuführen, sei hoch. „Eigentlich müssen wir dazu kommen, dass wir Schnell-Tests haben, die tatsächlich selbst gut durchgeführt werden können“, sagte Stein im Radioprogramm SWR Aktuell. „Das sind nicht diese mit den langen Test-Stäbchen, sondern es gibt welche mit deutlich kürzeren Test-Stäbchen, die zum Eigengebrauch wunderbar geeignet sind. In Österreich werden Spuck-Tests verwendet und die können auch – und das wäre der nächste große Vorteil – von Kindern und Jugendlichen verwendet werden.“
Die GEW-Vorsitzende kritisierte die Test-Strategie in Baden-Württemberg. Tests müssten grundsätzlich morgens erfolgen. Es sei ein Schwachpunkt, dass „immer erst nach Unterricht solche Tests durchgeführt werden können – wenn also am Tag die Ansteckungen schon passiert sein können in der Schule.“ Auch hier sei die Voraussetzung für morgendliche Corona-Tests an Schulen eine einfache Handhabbarkeit. Das Modell, vor Unterrichtsbeginn zu testen, verfolgt die Stadt Mannheim und schult dafür derzeit Lehrkräfte, die dann die Schnell-Tests durchführen sollen. „Auf denjenigen, die diese Schulung jetzt mitmachen, lastet natürlich eine enorme Verantwortung. Ich ziehe meinen Hut davor, dass sie diese Schulung mitmachen. Eigentlich ist es nicht Aufgabe von Lehrkräften, sich jetzt schnell schulen zu lassen und dann ihre Kolleginnen und Kollegen anzuleiten.“ Lehrkräfte hätten eigentlich einen anderen Job, sagte die GEW-Landesvorsitzende. Zudem setzten viele Kommunen darauf, dass sich das Land um bessere Test-Möglichkeiten kümmert: „Ich glaube, dass viele gehofft haben, dass das Land da nochmals anders in die Gänge kommt.“
SWR Aktuell