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Debatte um Astrazeneca-Vakzin - Berechtigte in NRW sagen Termine ab

13:20
17.02.2021
Wegen der öffentlichen Debatte um die Wirksamkeit des Corona-Impfstoffes von Astrazeneca haben einige Impfberechtigte in NRW ihre Termine platzen lassen. Einen landesweiten Überblick dazu gab es nach Auskunft des NRW-Gesundheitsministeriums am Mittwochmittag aber noch nicht. «Ja, bei uns wurden Termine abgesagt, Leute sind nicht gekommen», sagte etwa eine Sprecherin des Kreises Paderborn. Grund sei offensichtlich Skepsis wegen des Impfstoffes.

Absagen gab es nach einem Bericht der «Siegener Zeitung» etwa im Impfzentrum Siegen-Wittgenstein, wo Menschen über Impfreaktionen wie Abgeschlagenheit, Fieber oder Gliederschmerzen geklagt hätten. Die «Westfälischen Nachrichten (Mittwoch) berichteten, dass in Münster etwa 30 Prozent der für die Impfung vorgesehenen Rettungsdienstmitarbeiter und ambulanten Pflegerinnen und Pfleger ihre Termine in der vergangenen Woche nicht wahrgenommen haben.

Das NRW-Ministerium hatte am Dienstagabend «einzelne Hinweise» auf eine «tendenziell verhaltene» Impfbereitschaft bestätigt. Zugleich betonte aber ein Ministeriumssprecher: «Der zugelassene Impfstoff von Astrazeneca ist kein Impfstoff zweiter Klasse. Der Impfstoff zeigt eine gute Wirksamkeit und eine gute Verträglichkeit, um schwere Erkrankungen mit Sars-CoV 2 zu verhindern.»

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt weiterhin den Einsatz des Impfstoffs. Seine Wirksamkeit ist dabei etwas geringer als die der Impfstoffe von Biontech/Pfizer und Moderna.

(dpa)

Lindner: Deutsche Corona-Politik setzt auf «Stubenarrest»

13:19
17.02.2021
Der FDP-Vorsitzende Christian Lindner hat der Corona-Strategie der Bundesregierung ein verheerendes Zeugnis ausgestellt. Es sei ein «Offenbarungseid», dass eine digitale Industrienation bis heute keine Alternativen zu Kontaktbeschränkungen gefunden habe, sagte Lindner beim politischen Aschermittwoch seiner Partei in München. Vieles klinge nicht nach Pandemie-Bekämpfung, sondern nach «Stubenarrest». Es sei jedoch notwendig, die Spirale aus Angstmachen und «Alles-Dicht-Machen» zu durchbrechen und den Stillstand im Land zu beenden.

Lindner rief Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) dringend dazu auf, noch in diesem Monat mit den Ministerpräsidenten der Länder eine Öffnungsstrategie zu erarbeiten. Der angepeilte Termin im März sei zu spät: «Wir brauchen eine andere Pandemiestrategie - bereits heute.» Darüber hinaus müssten die Finanzhilfen für die vom Lockdown betroffenen Unternehmen schleunigst ausgezahlt werden. Der jüngste Gipfel mit Wirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) sei «ein Gipfel der Unverbindlichkeit» gewesen, weil die Kanzlerin und Finanzminister Olaf Scholz (SPD) nicht dabei waren.

Wenige Monate vor der Bundestagswahl nahm der FDP-Chef aber auch die Grünen ins Visier, denen er in der Corona-Krise «falsche Nachsicht aus parteipolitischen Motiven» vorwarf. Im zurückliegenden Jahr seien sie sehr nachsichtig mit der Regierung Merkel gewesen, weil sie auf einer «Schleimspur» ins Bundeskabinett wollten.

(dpa)

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