Letztes Update:
20210217082707

Corona gibt Saunabauer Klafs einen Schub

05:57
17.02.2021
Deutschlands größter Saunahersteller, Klafs, hat seinen Umsatz in Pandemiezeiten steigern können. Die Erlöse seien 2020 um knapp 10 Prozent auf 115 Millionen Euro gestiegen, sagte Firmenchef Stefan Schöllhammer in Schwäbisch Hall. 2019 war der Umsatz noch auf Vorjahresniveau verharrt. Angaben zum Gewinn macht die 730-Mitarbeiter-Firma nicht.

Wachstumstreiber im vergangenen Jahr war der private Bereich mit einem Plus von mehr als 20 Prozent. Grund: Viele Menschen entschieden sich zum Kauf eines eigenen Schwitzkastens, auch weil öffentliche Anlagen pandemiebedingt geschlossen waren und dies noch immer sind.

Klafs' Geschäft mit gewerblichen Kunden erlitt hingegen Einbußen. Fitnessstudios und Thermen seien durch die Krise samt Lockdown «extrem belastet» und hätten entsprechend zurückhaltend bestellt, sagt Schöllhammer. Wellnesshotels seien als Kunden hingegen bei der Stange geblieben, auch weil sie viele Gäste im Sommer erwarteten und dann einen verbesserten Saunabereich bieten wollten.

Für 2021 hat der Manager «hohe Erwartungen». «Wir sind mit einem sehr gutem Auftragsbestand gestartet und noch bis April komplett ausgebucht, wir arbeiten noch mehrere Großaufträge ab.» Die Nachfrage durch Privatleute wird nach seiner Einschätzung dieses Jahr hoch bleiben. Das Thema Corona spiele der Branche hierbei letztlich in die Karten, schließlich werde vielen Menschen durch die Pandemie bewusst, wie wichtig Gesundheit sei. Saunieren sei gut für das Immunsystem und für ein ausgeglichenes Leben.

Bei Klafs gab es unlängst eine Veränderung unter den Anteilseignern, die Investmentgesellschaft Egaria übernahm die Mehrheit. Schöllhammer bleibt Sprecher der Geschäftsführung. Künftig will das Unternehmen stärker als bisher im Ausland Geschäfte machen.

(dpa/lsw)

Leere Wellnesshotels und Thermen - Land will Heilbädern helfen

05:07
17.02.2021
Die von der Corona-Pandemie schwer gebeutelten Heilbäder und Kurorte Baden-Württembergs bekommen Unterstützung vom Land. Für den Ersatz von Umsatzeinbußen und Werbung stünden mehr als 15 Millionen Euro zur Verfügung, teilte das Tourismusministerium der dpa mit. 15 Anträge mit einem Volumen von rund 9 Millionen Euro seien bis Dienstagabend auch bewilligt worden. Der Fördertopf sei auf Verluste im Zeitraum von März bis September 2020 ausgerichtet. Für die Zeit danach habe der Bund Hilfen zugesagt.

«Baden-Württemberg ist Bäderland Nummer eins in Deutschland», erklärte Tourismusminister Guido Wolf (CDU). 2019 sei noch fast ein Viertel der Übernachtungen im Land auf Heilbäder und Kurorte entfallen. «Aktuell haben zahlreiche Betriebe Liquiditätsprobleme in Folge der ausgefallenen und weiter ausfallenden Umsätze.» Besonders zu schaffen macht den Heilbädern, dass 2020 viele Besucher aus dem Ausland fernblieben, wie Fritz Link, Präsident des Heilbäderverbands Baden-Württemberg, erklärte. «Gerade die Schweiz und Frankreich sind aber für uns wichtige Märkte.» Die Gäste von dort wolle man nach der Corona-Pandemie wieder für die Wellnesshotels und Thermen im Land gewinnen.

(dpa/lsw)

Alle externen Inhalte nachladen?
Datenschutzerklärung
nachladen