Letztes Update:
20210125144847

UN-Generalsekretär: Zukunft nach Corona muss klimafreundlich sein

14:48
25.01.2021
UN-Generalsekretär António Guterres hat die Staatengemeinschaft dringend dazu ermahnt, deutlich mehr in die Anpassung an die Folgen des Klimawandels zu investieren. Die Mittel für den Wiederaufbau nach der Corona-Pandemie müssten «Starthilfe» für eine nachhaltige und klimafreundliche Zukunft sein, sagte Guterres am Montag beim virtuellen Klimagipfel in Amsterdam. «Wir stehen vor einem Klima-Notstand», warnte der UN-Chef. «Die Covid-19-Pandemie hat uns daran erinnert, dass wir es uns nicht leisten können, bekannte Risiken zu ignorieren.» Der Klimawandel führe zu Unwettern, Dürreperioden, Überflutungen und dem Anstieg der Meeresspiegel. Staaten müssten sich, so der UN-Chef, dagegen wappnen.

Bundeskanzlerin Angela Merkel sicherte armen Ländern Unterstützung zu. «Für Deutschland kann ich sagen: Wir packen mit an», sagte Merkel in einer Videobotschaft. Deutschland sagte 50 Millionen Euro für den Anpassungsfonds zu, um den Zugang von Entwicklungsländern zur Klimafinanzierung zu verbessern, sowie weitere 100 Millionen Euro für die am wenigsten entwickelten Länder. Der niederländische Premier Mark Rutte warnte vor Passivität. «Wenn wir uns jetzt nicht auf die Konsequenzen vorbereiten und uns nicht anpassen, sind die Folgen katastrophal.»

Auf Einladung der niederländischen Regierung beraten mehr als 20 Staats- und Regierungschefs sowie Wirtschaftsvertreter bis Dienstag über Folgen des Klimawandels. Es wird auch der erste Auftritt des neuen US-Klimabeauftragten John Kerry auf einem internationalen Klimatreffen sein.

Nach UN-Schätzungen brauchen allein Entwicklungsländer jährlich rund 70 Milliarden US-Dollar, um etwa Landwirtschaft und Infrastruktur den extremen Klimaumständen anzupassen.

(dpa)

Corona-Heimtests vielleicht bald in der Apotheke

14:47
25.01.2021
In Deutschland könnte es bald Corona-Schnelltests auch für zu Hause geben. Das Bundesgesundheitsministerium plant eine Änderung der «Medizinprodukte-Abgabeverordnung», wonach einfach zu handhabende Tests an Privatleute verkauft werden dürfen. Die bisherigen Antigen-Schnelltests dürfen nur an Ärzte, medizinische oder Pflegeeinrichtungen abgegeben werden, auch Bildungseinrichtungen gehören seit Dezember zu den möglichen Empfängern. Bis die neuen Selbsttests in Apotheken verfügbar sind, wird es aber wohl noch ein bisschen dauern.

In dem Entwurf des Ministeriums, der der Deutschen Presse-Agentur vorliegt, heißt es, perspektivisch würden auch Tests zur Eigenanwendung durch Laien eine entscheidende Rolle bei der Eindämmung der Pandemie spielen. «Solche Tests sind ein wichtiger Beitrag zur Optimierung der Teststrategie in Deutschland.» Verfügbar sind sie bisher nach Angaben des Ministeriums und der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) noch nicht, sie würden aber entwickelt, heißt es. Bevor «Tests zur Eigenanwendung» in den Verkauf gehen können, müssen sie ein spezielles Zulassungsverfahren durchlaufen. Laut Ministerium muss dabei nachgewiesen werden, dass sie aussagekräftig genug und für Laien praktizierbar seien.

Der Geschäftsführer des Verbandes der Diagnostica-Industrie, Martin Walger, sagte der dpa am Montag, die Unternehmen könnten nun mit Hochdruck an der Zulassung solcher Tests arbeiten. Bis es soweit sei, werde es aber «ein paar Wochen» dauern. Möglich sind nach seinen Angaben verschiedene Varianten, etwa Abstriche in der Nase, die weniger tief entnommen werden müssen oder sogenannte Gurgel- und Spucktests.

Zu möglichen Preisen der Selbsttests hieß es von den Apothekerverbänden, diese würden von jedem Hersteller und auch von jeder Apotheke individuell kalkuliert und ausgewiesen, zumal sich die Tests auch in ihrer Qualität und Handhabung unterscheiden würden.

Die geplante Verordnungsänderung des Gesundheitsministeriums sieht neben den Selbsttests auch mehr Möglichkeiten vor, die bisherigen Antigen-Schnelltests im Berufsleben einzusetzen. Dafür soll der Kreis der Einrichtungen erweitert werden, die Zugang zu den Schnelltests bekommen. Auch Einrichtungen der «kritischen Infrastrukturen» werde die Möglichkeit eingeräumt, Tests zu erwerben, heißt es. Genannt werden unter anderem Einrichtungen aus den Bereichen Energie, Informationstechnik, Telekommunikation, Transport und Verkehr.

Der SPD-Gesundheitsexperte Karl Lauterbach forderte regelmäßige Tests in Betrieben. «Studien zeigen ganz klar: Wenn man die Belegschaften der Betriebe zwei Mal pro Woche mit einem Antigentest sozusagen bei Beginn der Arbeit testen würde, diejenigen, die nicht im Homeoffice sind, dann würde man damit massiv die Zahl der Neuinfektionen senken können», sagte er im Interview mit RTL/ntv.

(dpa)

Alle externen Inhalte nachladen?
Datenschutzerklärung
nachladen